Zusammengestellt von Victor Fritzen und Jörn Kießler aus dem WDR Newsroom.
Thema des Tages
Lokführer streiken • Wer heute Abend und morgen mit dem Zug fahren will, sollte umplanen. Die Lokführergewerkschaft GdL hat erneut zum bundesweiten Warnstreik bei der Deutschen Bahn aufgerufen. Von 22 Uhr an müssen sich Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr 24 Stunden lang auf Zugausfälle einstellen. Im Güterverkehr geht es sogar schon um 18 Uhr los. Betroffen sind neben der Deutschen Bahn auch weitere Eisenbahnunternehmen, etwa der Transdev-Konzern (unter anderem NordWestBahn). Wer seine Reise verschieben möchten, kann das Ticket auch früher oder später nutzen, schreibt die Bahn auf ihrer Homepage. Zugbindungen seien aufgehoben. Sitzplatzreservierungen könnten kostenfrei storniert werden.
Zu Ausfällen und Einschränken im NRW-Regionalverkehr kam es aber schon am Donnerstagmorgen. Wegen Personalausfällen fielen auf einigen Strecken Züge komplett oder teilweise aus. Für einige Streckenabschnitte wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Ob ein Fern- oder Regionalzug fährt oder nicht, lässt sich in der Regel über die Bahn-App oder die Internetseite www.bahn.de einsehen.
Der Warnstreik kommt fast zwei Wochen, nachdem die GDL die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt hat. Die Gewerkschaft fordert unter anderem 555 Euro mehr pro Monat und eine Inflationsausgleichsprämie. Die Arbeitgeberseite hatte laut der Gewerkschaft elf Prozent mehr Gehalt in drei Schritten sowie eine Inflationsausgleichsprämie angeboten. Gestritten wird auch über eine Arbeitszeitabsenkung von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Eigentlich sollten beide Seiten heute wieder miteinander sprechen. Nach der Warnstreikankündigung hat die Bahn die Gespräche abgesagt.
Nachrichten aus NRW
Jüdinnen und Juden feiern Chanukka • Während Christen Weihnachten feiern, zelebrieren Juden in NRW ab heute Chanukka. Acht Tage lang entzünden sie nach Einbruch der Dunkelheit eine Kerze am "Chanukka-Leuchter" und erinnern damit an ihre Befreiung 164 Jahre vor Christus. Durch die Situation in Israel bekommt das Chanukka-Fest dieses Jahr noch mehr Bedeutung: Heute vor zwei Monaten hatten Hamas-Terroristen das Land überfallen.
Wüst sieht nach PISA-Ergebnissen Handlungsbedarf in Kitas und Grundschulen • Nach den Ergebnissen der neuen PISA-Studie sieht NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) Handlungsbedarf schon im Kita-Bereich und in Grundschulen. Das sagte er der dpa. Wüst kritisierte in diesem Zusammenhang die Kürzungen des Bundes beim Programm der Sprach-Kitas. In Sprach-Kitas werden mit zusätzlichem Personal vor allem Kinder gefördert, deren Eltern kein oder wenig Deutsch können.
Verlassene Häuser in Morschenich
Land NRW will Braunkohle-Ort kaufen • Heute rückt die Braunkohle in NRW wieder auf die Agenda. Das Land will den Ort Morschenich (Ortsteil von Merzenich) von RWE zurückkaufen. Der Ort am Hambacher Forst sollte ursprünglich wegen der Braunkohleförderung abgebaggert werden, darum wohnt dort auch niemand mehr. Jetzt soll dort ein sogenannter "Ort der Zukunft" entstehen - der erste im Rheinischen Revier. Heute unterzeichnen Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) und RWE-Vertreter dazu eine Absichtserklärung.
Olpe testet Flut-Frühwarnsystem • Die Stadt Olpe baut als erste Kommune in NRW ein Starkregen-Frühwarnsystem auf. Dabei werden Daten mit Künstlicher Intelligenz analysiert. Gemeinsam mit der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes soll so die Feuerwehr frühzeitig alarmiert werden. "Ich fand es schwer zu ertragen, dass im Ahrtal 30 Minuten nach dem Unwetter immer noch Leute in ihren Wohnungen eingesperrt waren, weil sie nicht rechtzeitig informiert wurden", sagt Olpes Feuerwehr-Chef Christian Hengstebeck. Er hat sich mit anderen für das Frühwarnsystem stark gemacht. Anfang kommenden Jahres soll es starten.
Mehr Schlagzeilen
Enttäuschte Gesichter beim BVB: Emre Can (v.) und Marco Reus
DFB-Pokal: Dortmund raus, Leverkusen im Viertelfinale • Borussia Dortmund ist am Abend aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Der BVB unterlag in Stuttgart mit 0:2. Zuvor hatte Bayer Leverkusen den Einzug ins Viertelfinale des Wettbewerbs geschafft. Der Tabellenführer der 1. Fußball-Bundesliga besiegte den FC Paderborn mit 3:1. Einen erneuten Coup landete Drittligist 1. FC Saarbrücken: Die Saarländer warfen nach Bayern München nun auch Eintracht Frankfurt aus dem Wettbewerb.
Zwei Jahre Ampelregierung • Im Fußball gibt es zur Halbzeit eine Pause. Und eine Motivationsansprache des Trainers. Die "Ampel" erreicht heute die Halbzeit ihrer Legislatur, aber die Pause fällt aus. Denn ausgerechnet zur Halbzeit stecken SPD, Grüne und FDP in der größten Krise ihrer Regierungszeit: Das Bundesverfassungsgericht kippte die Umwidmung nicht genutzter Corona-Nothilfen für den Klimaschutz. Es fehlen 60 Milliarden Euro. Seitdem sucht die Koalition nach Lösungen für den kommenden Bundeshaushalt. Heute trifft sich dazu der Bundesrat.
Treffen zur telefonischen Krankschreibung • Krankschreibungen per Telefon waren während der Corona-Pandemie möglich. Auch jetzt sind die Arztpraxen wieder voll, die Hausärzte mitunter überlastet. Eine telefonische Krankschreibung soll deswegen schon in diesem Monat wieder möglich sein. Heute trifft sich der zuständige "Gemeinsame Bundesausschuss" dazu, das oberste Gremium der Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen. Er kann beschließen, dass die telefonische Krankschreibung wieder möglich wird.
Das Wetter in NRW
Es bleibt ungemütlich • Das Schmuddelwetter geht weiter. Der Tag startet gebietsweise neblig oder trüb-bedeckt mit Hochnebel, vereinzelt mit etwas Nieselregen oder Schneegriesel. Nur lokal schaut mal die Sonne raus. Ab dem Mittag setzt sich die Sonne vor allem im Rheinland, Ruhrgebiet und am Nordrand des Sauerlandes besser durch. Im äußersten Süden sowie vom Münsterland bis zum Mindener Land bleibt es teils lange grau. Die Temperaturen steigen auf 2 Grad in der Warburger Börde bis 5 Grad im Rheinland und im Ruhrgebiet. Oberhalb von 500 Metern werden -2 bis +1 Grad erreicht.
Und übrigens ...
Notre-Dame in Paris hat ihr Kreuz wieder
Notre Dame hat wieder ein Kreuz • Die Pariser Kathedrale Notre Dame hat ihr Kreuz wieder. Ein Kran hat das metallene Kreuz auf den von Gerüsten fast verdeckten hölzernen Dachreiter in 96 Metern Höhe gehievt - und zwar fast auf den Tag genau ein Jahr vor der geplanten Wiedereröffnung. Die berühmte Kathedrale, die im April 2019 durch einen Großbrand stark zerstört wurde, soll am 8. Dezember 2024 wiedereröffnet werden.
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