Frühwarnsystem für Starkregen in Olpe

Lokalzeit Südwestfalen 07.12.2023 Verfügbar bis 07.12.2025 WDR Von Mike Külpmann

Pilotprojekt: Olpe testet Flut-Frühwarnsystem

Stand: 07.12.2023, 06:00 Uhr

Die Stadt Olpe baut zurzeit als erste Kommune in NRW ein Starkregen-Frühwarnsystem. Dabei werden Daten per KI analysiert. Gemeinsam mit der Vorhersage des deutschen Wetterdienstes soll so die Feuerwehr frühzeitig alarmiert werden.

Von Mike Külpmann

Per Sensortechnik und künstlicher Intelligenz sollen Unwetter 60 Minuten vor Eintreffen präzise vorhergesagt werden. Das System in Olpe ist einmalig in NRW.

Verantwortlich dafür ist die Firma Nivus aus Baden-Württemberg. In den vergangenen Wochen hat sie 90 Standorte mit speziellen Starkregensensoren ausgestattet - meistens in mehreren Metern Höhe an Masten und Laternen.

Künstliche Intelligenz

Sie können Starkregen von normalen Niederschlägen unterscheiden. Ihre Daten werden in einer Cloud gespeichert und von einer künstlichen Intelligenz (KI) ausgewertet. Das unterscheidet das System von einer normalen Wettervorhersage.

Denn die KI lernt mit jedem Unwetter dazu und soll später exakt voraussagen, in welche Richtung sich eine Unwetterfront bewegt und wo es wie stark regnet - und das auf den Quadratmeter genau.

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Flusspegel werden gemessen

Zusätzlich installiert Nivus Pegelmesser an relevanten Stellen an Flüssen und Bächen, um jederzeit ein genaues Bild der Hochwassersituation zu haben. Auch diese Daten fließen in das Frühwarnsystem ein.

Feuerwehr soll profitieren

Am Ende soll vor allem die Feuerwehr von den Daten profitieren. Da Starkregen oft nur lokal, aber sehr heftig auftritt, kamen die Einsatzkräfte oft zu spät. "Ich fand es schwer zu ertragen, dass im Ahrtal 30 Minuten nach dem Unwetter immer noch Leute in ihren Wohnungen eingesperrt waren, weil sie nicht rechtzeitig informiert wurden", sagt Christian Hengstebeck, Leiter der Olper Feuerwehr.

Er hat sich mit anderen für das Frühwarnsystem stark gemacht, das Olpe rund 35.000 Euro pro Jahr kosten wird. Anfang kommenden Jahres soll das System starten. Später soll auch jeder Bürger über ein Onlineportal darauf zugreifen können.