Eichenprozessionsspinner schwächelt | wdr aktuell

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Weniger Eichenprozessionsspinner dank des Wetters

Stand: 24.06.2024, 11:35 Uhr

Die Zahl der Nester des Eichenprozessionsspinners geht in NRW derzeit zurück. Grund ist der nasse Sommer im vergangenen Jahr.

Der Eichenprozessionsspinner hat gerade eigentlich Saison. Doch in den Städten NRWs ist der nervige Schmetterling derzeit kaum zu sehen. Mussten vor einigen Jahren noch hunderte Nester pro Saison entfernt werden, sind es jetzt vielfach nur vereinzelte Einsätze.

So gab es in Düsseldorf bislang nur zwei Bekämpfungseinsätze in diesem Jahr, teilte die Stadt mit. 2023 waren es noch 50, in den Jahren davor jeweils mehr als 700. Dortmund meldet in diesem Jahr ebenfalls geringen Befall: Rund 40 Nester mussten dort abgesaugt werden - kein Vergleich zum Jahr 2019, als es in der Stadt zu einem massenhaften Auftreten der Raupe gekommen war. Damals waren mehr als 1.900 Bäume betroffen. Und auch in Köln gibt man Entwarnung: "Eichenprozessionsspinner treten hier nur noch ganz vereinzelt auf", sagte eine Stadtsprecherin.

Regen und Gewitter im Vorjahr sorgen für kleinere Populationen

Im Hilde-Domin Park am Fort X werden die Raupen des Eichenprozessionsspinner von einer Baumpflegefirma professionell beseitigt (Juli 2019)

Die Entfernung der Nester ist sehr aufwendig

Grund für den Rückgang, der laut einer Sprecherin des Landesbetriebs Wald und Holz nicht nur in NRWs Städten, sondern auch in den Wäldern bemerkbar sei: das feuchte Wetter im vergangenen Sommer. Denn im Juli und August werden aus den Raupen Schmetterlinge. Und wenn es dann - so wie 2023 - oft gewittert und kräftig regnet, hat das negative Auswirkungen auf das Paarungsverhalten der Insekten. Und auch die Raupen, die es derzeit noch gibt, haben es eigentlich lieber warm und trocken. Bei der jetzigen feuchten Witterung seien diese anfälliger für Krankheiten, sagte die Sprecherin von Wald und Holz.

Haare der Larve können schwere Reaktionen auslösen

Der Eichenprozessionsspinner ist ein hellbrauner, eher unscheinbarer Schmetterling. Probleme bereiteten die Raupen in den vergangenen Jahren vor allem in besiedelten Gebieten: Sie bilden ab dem dritten Larvenstadium giftige Härchen, die bei Berührung einen Hautausschlag bewirken können. Auch Bindehautentzündungen oder Atemnot können so entstehen. In einzelnen Fällen wurden auch schon schwere allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock beobachtet.

Tipps nach Kontakt mit Haaren des Eichenprozessionsspinners

Wer mit den Raupenhaaren des Eichenprozessionsspinners in Kontakt gekommen ist, sollte schnell reagieren:

  • Kleidung wechseln (möglichst im Freien)
  • duschen, gründlich Haare waschen
  • Raupenhaare auf der Haut mit Klebestreifen entfernen
  • Augen mit Wasser spülen, wenn es dort Kontakt gab
  • Gegenstände reinigen, die in Kontakt mit den Haaren waren
  • bei Gesundheitsproblemen wie Atemnot, Kreislaufbeschwerden etc. schnell zum Arzt gehen

Unsere Quellen:

  • dpa
  • Landesbetrieb Wald und Holz
  • AOK

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