Neue Corona-Impfstoffe: NRW erwartet 2,8 Millionen Dosen

Stand: 05.09.2022, 14:23 Uhr

Die NRW-Landesregierung rechnet ab heute mit der Zuteilung von zunächst 2,8 Millionen Dosen der neuen Corona-Impfstoffe, die auf die Omikron-Variante optimiert sind.

Die neue Impfkampagne werde derzeit vorbereitet, hänge aber noch von der erwarteten Empfehlung der Ständigen Impfkommission ab, teilte das NRW-Gesundheitsministerium vergangene Woche mit.

Spezielle Omikron-Impfstoffe

Das Ministerium geht davon aus, dass etwa zwei Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffs und 800.000 Dosen Moderna-Impfstoff in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stehen werden. Die neuen Impfstoffe sind im Vergleich zu den bisherigen Covid-19-Impfstoffen in ihrer Wirksamkeit gegen die Omikron-Untervariante BA.1 optimiert.

BA.1 spielt in Deutschland zwar keine Rolle mehr, Experten gehen aber davon aus, dass die neuen Impfstoffe auch einen Vorteil gegen den derzeit dominierenden Subtyp BA.5 bringen. Eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gibt es allerdings noch nicht.

Sollte die EU-Kommission auch den an BA.4/BA.5 angepassten Impfstoff von Biontech zulassen, was Ende September oder Anfang Oktober erwartet wird, wird Deutschland nach Lauterbachs Angaben von Biontech "sehr zügig" mit einer ersten Tranche von 9,5 Millionen Dosen beliefert. Biontech erwartet, dass dieser Booster nach erfolgter Zulassung bereits im September erhältlich ist.

90.000 Impfungen wöchentlich geplant

Das Gesundheitsministerium geht davon aus, dass die Impfempfehlung für Menschen in Pflegeheimen und in Wohneinrichtungen für behinderte Menschen gelten werde. Die für das Impfen zuständigen Institutionen sollten zudem Impfangebote für vulnerable Personengruppen und für Menschen mit schlechter hausärztlicher Versorgung vorbereiten.

Kreise und kreisfreie Städte sollen etwa 90.000 Impfungen wöchentlich ermöglichen. Das entspricht einem Drittel der maximalen Impfkapazität. Insgesamt sind Kreise und Städte aufgefordert, Kapazitäten für eine Viertelmillion Impfungen pro Woche bereitzuhalten. NRW setzt dabei vor allem auf Impfungen in Arztpraxen.

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte am Donnerstag grünes Licht für zwei neue Impfstoffe von Biontech und Moderna gegeben. Sie sind an die Omikron-Variante angepasst. Verwendet werden könnten die beiden Vakzine zur Auffrischimpfung für Menschen ab zwölf Jahren.

158.000 Impfstoffdosen entsorgt

Das NRW-Gesundheitsministerium bestätigte unterdessen am Freitag Medienberichte, wonach von den alten Impfstoffen gegen das Coronavirus gut 158.000 Impfstoffdosen verfallen sind und entsorgt werden müssen. Dabei handele es sich um Bestände der Impfstoff-Notfallreserve, die trotz Bemühungen nicht rechtzeitig vor Ablauf des Verfallsdatums verimpft werden konnten. Es gehe um 149.550 Dosen des Impfstoffs von Novavax und 18.900 Einheiten von Biontech.