Der Kaufhof-Karstadt-Konzern will im Zuge der Fusion der beiden Warenhäuser 70 Millionen Euro bei den Kaufhof-Mitarbeitern einsparen. Das wurde bei einem Spitzengespräch zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Konzernleitung in Köln besprochen, wie Verdi am Mittwoch (30.01.2019) mitteilte.
Für Streit beim Spitzengespräch sorgte die Ankündigung des Unternehmens, den Tarifvertrag aufkündigen zu wollen. Verdi spricht von einer Provokation und fordert ein Zukunftskonzept für alle Beschäftigten.
Außerdem, so die Gewerkschaft, dürfe kein Warenhaus geschlossen werden. Auch nicht an Standorten, wo es sowohl Karstadt als auch Kaufhof gibt. "Wir brauchen eine Beschäftigungs- und Standortsicherung - auch für die 40 Doppelstandorte - und ein Bekenntnis zur Tarifbindung. Dann sind wir auch bereit, über ein Zukunftskonzept zu verhandeln", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.
Für Karstadt gilt schon ein Sanierungstarifvertrag
Kaufhof steigt aus der Tarifbindung aus, um Kosten zu sparen. Man strebe eine individuelle Tariflösung an, die der wirtschaftlichen Notsituation von Kaufhof Rechnung trage, hatte Karstadt in der vergangenen Woche mitgeteilt. Bei Karstadt gilt schon lange ein Sanierungstarifvertrag, der erhebliche Zugeständnisse der Mitarbeiter etwa bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld umfasst. Auf Filialschließungen will der Konzern bei seinen Sanierungsbemühungen zunächst verzichten.
Die Signa-Holding als Eigentümerin des Warenhauskonzerns will mit einem dreistelligen Millionenbetrag zur Sanierung von Kaufhof beitragen. Insgesamt will der Warenhauskonzern in der Kölner Kaufhof-Hauptverwaltung sowie in den Warenhäusern bis zu 2.600 Stellen abbauen.