Tierpark muss seine Wildschweine töten
Lokalzeit Südwestfalen. 21.10.2024. 02:57 Min.. Verfügbar bis 21.10.2026. WDR. Von Dirk Hammel.
Warsteiner Tierpark muss seine Wildschweine töten
Stand: 22.10.2024, 08:19 Uhr
Der Wildpark in Warstein gibt sein Gehege auf. Zwölf Wildschweine mussten wegen verschärfter Seuchemaßnahmen getötet werden. Der Bilsteintalverein versuchte auch, die Tiere in einem anderen Wildpark unterzubekommen. Das scheiterte.
Von Dirk Hammel
Für den Vorsitzenden des Bilsteintalvereins, Bernd Belecke, geht eine Ära zu Ende. "Viele Warsteiner Familien sind über viele Jahre hierher gekommen, um mit den Kindern die Frischlinge zu beobachten." Zuletzt hatten zwölf Wildschweine im Gehege Bilsteintal in Warstein gelebt. Der Bilsteintalverein versuchte auch, die Tiere in einem anderen Wildpark unterzubekommen. Das scheiterte: "Die haben alle abgewunken. Die haben dasselbe Problem", bedauert Bernd Belecke.
So fielen die Tiere nun den verschärften Seuchenschutzmaßnahmen zum Opfer. Die vom Veterinärdienst des Kreises Soest auferlegten Bedingungen waren für den Bilsteintalverein nicht zu erfüllen.
Zäune für Menschen gefordert
Die afrikanische Schweinepest ist inzwischen in Hessen angekommen. Das Virus ist für Wild wie auch für Hausschweine tödlich. Entsprechend sensibilisiert ist der Veterinärdienst. Als im Sommer die Umzäunung des Geheges durch einen Sturmschaden nicht mehr sicher war, reagierte die Behörde. Neben einem doppelten Maschendrahtzaun forderte die Behörde einen dritten für die Menschen. Die Folge wären Öffnungszeiten, Aufsichtspersonal und Eintrittgelder gewesen.
Mensch größter Risikofaktor bei Virusübertragung
"Das der Mensch über weggeworfene Essensreste das Virus überall hinträgt, ist allgemein bekannt", erklärt Martina Poppe ihre Maßnahme. Die Kreisveterinärin sieht ihre Aufgabe darin, die Schweinehalter und -züchter zu schützen. Einen Sperrbezirk wegen Seuchengefahr wünsche sich niemand. Das Virus kann in einem weggeworfenen Wurstrest ein halbes Jahr lang überleben. Da sieht sie gerade auch in einem Besucher-Hotspot wie dem Wildpark eine Gefahr.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Bilsteintalverein
- Kreisveterinäramt