Bürgermeister Norbert Morkes soll sich sexistisch gegenüber Frauen verhalten und seinen Dienstwagen für private Zwecke genutzt haben. Außerdem habe es Alleingänge des Bürgermeisters gegeben. Diese Vorwürfe stehen seit Monaten im Raum und haben zu einer Führungskrise im Gütersloher Rathaus geführt.
Der Kreis Gütersloh leitete ein Disziplinarverfahren gegen Morkes ein und suspendierte ihn vorläufig vom Dienst, die Staatsanwaltschaft ermittelte. Diese Ermittlungen wurden am Freitag abgeschlossen, mit dem Resultat: Das Verfahren gegen den Bürgermeister wird gegen Zahlung einer Geldbuße von 8.000 Euro eingestellt.
Abwahlverfahren am 9. Juni
Der Stadtrat hatte im März ein Abwahlverfahren von Morkes beschlossen. Die Gütersloher stimmen daher am 9. Juni gleichzeitig mit der Europawahl darüber ab, ob der Bürgermeister im Amt bleiben darf, oder nicht.
Da die erhobenen Vorwürfe allerdings weiter haltlos seien und nie geeignete Beweise gegen ihn vorgelegt wurden, wie Morkes über seinen Anwalt Holger Rostek mitteilt, fände das Abwahlverfahren jetzt "unter falschen Voraussetzungen statt", sagt Morkes.
Morkes kämpft um sein Ansehen
Zum Hintergrund: Im April 2023 schrieben fünf Beigeordnete der Stadt Gütersloh einen vertraulichen Brief an Bürgermeister Morkes, in dem sie ihm unter anderem Amtsmissbrauch und frauenverachtendes Verhalten vorwarfen. Monate später wurde der Brief öffentlich bekannt. Morkes wies die Vorwürfe zurück und sprach von "Rufmord". Gegen den Ersten Beigeordneten, Henning Matthes, stellte er Strafanzeige wegen Verleumdung.
Norbert Morkes war von Ende November bis zum 11. April krank geschrieben.
Unsere Quellen:
- Pressemitteilung Anwalt Holger Rostek
- WDR-Reporter vor Ort