Vandalismus in Winterberger Schulbussen
Lokalzeit Südwestfalen. 07.10.2024. 02:32 Min.. Verfügbar bis 07.10.2026. WDR. Von Claudia Roelvinck.
Mit Messern und Feuerzeugen: Vandalismus in Winterberger Schulbussen
Stand: 08.10.2024, 06:57 Uhr
Unbekannte haben in Schulbussen in Winterberg Sitze und Haltegriffe stark beschädigt. Jetzt ermittelt die Polizei.
Mit Messern und Feuerzeugen sollen die Busse verwüstet worden sein: aufgeschlitzte Polster, herausgepulter Schaumstoff, verbrannte Rückenlehnen. Fast alle Haltegriffe haben tiefe Einschnitte, wie sie nur mit einem großen, stabilen Messer möglich sind.
Anzeige erstattet
Busunternehmer Friedel Knipschild
Seit den Sommerferien häufen sich die Fälle – besonders schlimm soll es Anfang Oktober gewesen sein. Da ist es Busunternehmer Friedel Knipschild zu viel geworden und er hat Anzeige bei der Polizei erstattet: "Es kann nicht sein sein, dass die Schüler in einem Bus mit Messern hantieren, nicht auszudenken, wenn der Bus mal bremsen muss."
Hohe Reparaturkosten – große Gefahr
Für jeden zerstörten Doppelsitz muss der Busunternehmer zwischen 1.000 und 1.500 Euro Reparaturkosten bezahlen. Noch dazu fallen die Busse aus, wenn sie in der Werkstatt stehen. Die eingesetzten Busse sind noch recht neu, zwischen zwei und sechs Jahre alt.
Doch es geht dem Unternehmer nicht nur ums Geld. Er hat kein Verständnis dafür, dass Schülerinnen und Schüler überhaupt mit Messern herumlaufen und damit im Bus hantieren. Er hat auch Sorge vor Verletzungen, wenn während der Fahrt plötzlich gestoppt werden muss.
Schulen sind informiert
Brandloch im Bussitz
Die beschädigten Busse fahren auf der Strecke zwischen Winterberg und Bestwig, steuern eine Sekundarschule und ein Gymnasium an. Beiden Schulen hat Friedel Knipschild die Vorfälle gemeldet. Ulrich Cappel, Leiter des Gymnasiums, ist entsetzt. Mehr als zwei Drittel seiner Schülerinnen und Schüler, über 500, fahren mit dem Schulbus. Er will jetzt alle Eltern informieren, was sich auf den Fahrten ganz offenbar abspielt.
Die Busfahrer haben praktisch keine Chance zu erkennen, was in den vollen Bussen in den hinteren Reihen passiert. Erst bei späteren Kontrollgängen erkennen sie, wenn wieder jemand versucht hat, das Rückenpolster vom Vordermann in Brand zu setzen.
Busfahrer wünschen sich Unterstützung
Die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung. Der Busunternehmer wünscht sich, dass die Schulen ein Messerverbot aussprechen und das auch kontrollieren. Oder dass gelegentlich Aufsichtspersonen aus den beiden Schulen mitfahren.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporterin vor Ort
- Busunternehmer Friedel Knipschild
- Ulrich Cappel, Schulleiter Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg
- Polizei Hochsauerlandkreis