Nur drei Wochen nach der spektakulären Sprengung der A45-Talbrücke Rahmede hat die nächste Explosion nur zwei Kilometer nördlich eine Brücke zu Fall gebracht. Gesprengt wurde die Talbrücke Sterbecke bei Schalksmühle.
Diesmal durfte nicht alles fallen
Sprengmeister Michael Schneider, der schon die Rahmedetalbrücke fast zentimetergenau zu Fall brachte, war auch am Sonntag wieder der Mann am Zündknopf. Diesmal war seine Herausforderung, dass nur ein Teil der Brücke gesprengt wird. Es lief alles nach Plan: Die Hälfte in Fahrtrichtung Frankfurt krachte pünktlich um 11 Uhr in ihr Fallbett.
"Die ist perfekt gefallen, genau so, wie sie sollte", sagte Bernd Löchter, Sprecher der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH. Der Sprengmeister habe das Gebiet sehr schnell wieder freigeben können.
Sperrung aufgehoben: Verkehr fließt über verbliebene Brücken-Hälfte
Pfeiler und Fahrbahn in Richtung Norden blieben stehen, sie wurden nach der Sprengung aber noch auf Schäden geprüft. Die Sperrung ist mittlerweile aufgehoben. Über die verbliebene Hälfte dürfen mittlerweile also wieder Autos und Co fahren. Das soll so lange so bleiben, bis die jetzt gesprengte Hälfte neu gebaut ist. Dann wechselt der Verkehr auf die neue Brückenhälfte - und die zweite Hälfte der alten Brücke wird gesprengt. "Bis 2028 soll alles fertig sein - möglicherweise könnte es aber auch schneller gehen", sagt Susanne Schlenga von der Autobahn GmbH.
Schon seit Wochen wird der Verkehr zwischen Lüdenscheid-Nord und Hagen-Süd nur über eine Brückenhälfte geführt. Der Rest wurde "geleichtert". Der Fachjargon bedeutet: Geländer, Leitplanken und Asphaltdecke sind schon entfernt.
265 Meter lang und 45 Meter hoch
Deswegen war der Knall wohl auch leiser und es staubte weniger als bei der Rahmedetalbrücke. Schaulustige waren dennoch wieder dabei. Die Talbrücke Sterbecke ist 265 Meter lang und 45 Meter hoch. Sie wurde 1967 errichtet und liegt zwischen den Anschlussstellen Lüdenscheid-Nord und Hagen-Süd.