Insgesamt vier Durchsuchungen hatte die Polizei im Raum Paderborn durchgeführt, heißt es von der Bundesanwaltschaft. Zuvor war ein Mann aus dem Raum Paderborn am Flughafen Hannover festgenommen worden. Dabei handelt es sich um den 26-jährigen Iraner Karim K.
Durchsuchung in diesem Paderborner Hotel.
Er soll geplant haben, von Hannover über die Türkei nach Syrien zu reisen. Dort habe er sich der islamistischen Terrororganisation IS anschließen wollen, so der Vorwurf. Durchsucht wurden kurz danach im Raum Paderborn weitere Orte: Bei zwei Personen, die verdächtigt werden, Verbindungen zum IS zu haben und einer mittlerweile nicht mehr tatverdächtigen Person.
Beschuldigter soll sich über die Durchführung von Anschlägen informiert haben
Wie die Generalbundesanwaltschaft am Mittwochvormittag bekannt gab, soll sich der mutmaßliche IS-Anhänger bereits Unterlagen aus dem Internet besorgt haben, in der es um die Vorbereitung und Durchführung von Anschlägen geht.
Im Januar soll er sich zudem in einem Telegram-Chat von einem Chatpartner erklärt haben lassen, wie er diese Dateien vor den Strafverfolgungsbehörden verstecken kann.
Geldbeträge für den IS
In der ersten Jahreshälfte 2024 habe Karim K. außerdem einen niedrigen vierstelligen Geldbetrag nach Syrien über Mittelspersonen in der Türkei geschickt, der für den sogenannten IS bestimmt war.
Die Gelder sollten an weibliche Mitglieder des IS fließen, die in den syrischen Lagern Al-Hol und Atmah inhaftiert sind.
Aufgabe des Generalbundesanwalts
Holger Schmidt, ARD-Terrorismusexperte
Der Generalbundesanwalt schaltet sich bei mutmaßlichen Verbrechen gegen die innere und äußere Sicherheit mit in die Strafverfolgung ein. Laut ARD-Terrorismusexperte Holger Schmidt handelt es sich um ein vergleichsweise kleines Ermittlungsverfahren.
Mann sitzt in Untersuchungshaft
Dem 26-jährigen Mann droht nun eine Haftstrafe, wenn sich die Vorwürfe vor Gericht bestätigen. Mittlerweile ist Haftbefehl gegen ihn erlassen und die Untersuchungshaft angeordnet.
Das Gewerbegebiet "An der Talle" in Paderborn liegt rund 4 km von der A33 entfernt. Dort hatte es am Dienstagmorgen Durchsuchungen gegeben. Schon am frühen Nachmittag sei der Einsatz beendet gewesen, berichtete ein WDR-Reporter vor Ort.
Unsere Quellen:
- Polizei Paderborn
- Generalbundesanwalt
- WDR-Reporter vor Ort
- ARD-Rechtsredaktion in Karlsruhe