Schwertransport mit Windradflügel

Windradflügel rollen durch Südwestfalen

Stand: 01.08.2024, 14:32 Uhr

66 Meter lang, 70 Tonnen schwer: Mit großem Aufwand wurden Windradflügel auf Schwertransportern durchs Sauerland transportiert.

Von Kai Osthoff

Stück für Stück arbeitet sich der 66 Meter lange Sondertransport über die Verkehrsinsel in Finnentrop im Sauerland. Der Schwertransport mit einem Gewicht von knapp 70 Tonnen ist nur einer von drei Fahrzeugen, die einen Satz Rotorblätter für das große Windkraftprojekt Stöppel bei Lennestadt-Halberbracht durch das Sauerland gefahren haben.

Ein Satz Rotorblätter besteht aus drei Windradflügeln mit je einer Gesamtlänge von 57 Metern. Geladen wurden die Bauteile in Wilhelmshafen - insgesamt also ein riesiges Unterfangen.

Vom Hafen ins Sauerland

Pünktlich rollte der erste Schwertransport an der Abfahrt Meinerzhagen im Märkischen Kreis von der Autobahn. Über die gut ausgebaute Landstraße 539 konnten die Schwertransport über viele Kilometer mit 70 Stundenkilometer fahren.

Schwertransport mit Windradflügel

Nadelöhr: Kreisverkehr

So sollte es aber nicht immer laufen. In einigen Ortschaften mussten die Sondertransporte mit nur knapp 20 Stundenkilometer kleinere Hindernisse wie Fahrbahntrenner überwinden. Die Hinterachsen ließen sich über eine Fernsteuerung mit lenken, eine große Hilfe.

Viel Vorarbeit nötig

Hier und da mussten auch noch Straßenschilder entfernt werden. Enge Passagen wie etwas durch Häuserpassagen mussten die Schwertransporte in der ersten Nacht nicht zurücklegen. Zumal die drei Rotorblätter auch kürzere Bauform hatten.

Windradflügel rollen durch Südwestfalen

00:45 Min. Verfügbar bis 01.08.2025


Viele Vorbereitungen und Planungen waren für die Schwertransporte nötig. Nachdem 38 Behörden für die Lieferung der Schwertransporte grünes Licht gegeben hatten, durften die Sondertransporte rollen. Im Sauerland wurden im Vorfeld Ampeln und größere Verkehrsschilder demontiert.

Kreisel sorgt für Anstrengung

Im Finnentroper Ortsteil Heggen war ein mehrere Meter hoher mit Erde aufgeschütteter Kreisverkehr halbseitig abgetragen worden. Die wohl größte Vorbereitung war aber der Kreisel in Finnentrop selbst. Der war bis zum Juni noch fast zwei Meter hoch und wunderbar bepflanzt.

Schwertransport mit Windradflügel

Mitten in der Nacht

Der Kreisverkehr war vor einigen Wochen auf die normale Höhe der Randsteine zurückgebaut worden. Dieser Kreisel stellte für die komplette Mannschaft auch das größte Nadelöhr dar. Nicht unbedingt wegen der Enge, sondern vor allen Dingen auch wegen der Höhenunterschiede.

Mensch und Technik wurden gefordert

Alle drei Fahrer mussten an dieser Stelle den Auflieger mittels Hydraulik anheben, um ein Aufsetzen der tonnenschweren Fahrzeuge zu verhindern. Alles lief in enger Abstimmung. Über Funkgeräte und per Handy wurden Absprechen getroffen, im Schritttempo wurde sich Zentimeter um Zentimeter fortbewegt. Es gab offenbar keine größeren Komplikationen.

Am Ende lief alles perfekt und die drei Windradflügel kamen wohlbehalten nach Mitternacht am Zielpunkt an. Die Umladefläche Bermke liegt zwischen Elspe und Halberbracht an. Von dort werden in Kürze mit Spezialfahrzeugen die 57 Meter langen Flügel zu den neuen Windkraftanlagen bringen.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter
  • Interviews vor Ort

Über das Thema berichtet die Lokalzeit Südwestfalen am 01.08.2024.