Helmtest beim ADAC

ADAC rät: Helm auf beim Rodeln

Stand: 24.01.2023, 18:11 Uhr

Rodeln mit Helm verringert das Risiko, sich auf dem Schlitten zu verletzen. Das hat der ADAC in einer Studie gezeigt. Auf den Pisten hat sich das aber noch nicht rumgesprochen.

Von Frank Strohdiek

Alex Sacharow ist mit seinen Kindern Lia und Julian zum Rodeln nach Winterberg gekommen. Endlich Schnee, genau darauf haben sie gewartet. So wie fast alle tragen die drei keine Helme. Dabei hält Sacharow sie schon für sinnvoll, zumindest manchmal.

„Wenn man hyperaktiv ist und sehr schnell fährt, könnte es sein, dass es zu Turbulenzen kommt“, sagt Alex Sacharow und lacht. „Ich habe mit meinen Kindern die Erfahrung gemacht, wenn man gut bremst, ist alles in Ordnung.“ Mit dieser Einstellung ist der Familienvater nicht alleine. Alle Befragten halten Helme bei Kindern für sinnvoll, selbst wollen sie aber keine tragen.

Betreiber wollen keine Helmpflicht

Das kennt auch Meinolf Pape, der mehrere Ski- und einen Rodellifte an der Postwiese in Neuastenberg betreibt. „ Beim Rodeln befinden wir uns auf einer Bahn, das heißt unten am Boden.", sagt Pape. „Aber man kann über Helme beim Rodeln diskutieren, keine Frage.

ADAC will keine Spaßbremse sein

Ein ADAC-Sprecher betont, dass die Studie auf keinen Fall zu einer Helmpflicht führen soll. Die Untersuchung soll lediglich zeigen, dass es bei Zusammenstößen mit anderen Rodlern oder festen Hindernissen z. B. einem Baum, zu schweren Verletzungen kommen kann.

Kinder beim Rodeln

In einer Skihalle wurden dafür mit Dummies typische Unfälle simuliert. Mal mit Helm, mal ohne. Das Ergebnis ist eindeutig: Der Helm kann schwere Verletzungen verhindern

„Wir sind keine Spaßbremsen, Rodeln gehört zum Winter einfach dazu.“ Till Westermann, ADAC-Sprecher

Vor wenigen Jahren hätten kaum Skifahrer oder Snowboarder einen Helm getragen. Inzwischen sei es gang und gäbe, so der ADAC-Sprecher.

Menschen beim Rodeln

Bis dahin ist es auf der Schlitten-Piste noch ein weiter Weg. In Winterberg rauschen heute alle ohne Helm die Piste runter. Trotz der hohen Geschwindigkeit bleiben kleinere Zusammenstöße ohne schwerwiegende Folgen. So wie glücklicherweise meistens.