Isolvenzverfahren: Betriebsversammlung bei Ritzenhoff
Lokalzeit Südwestfalen. 26.01.2024. 02:57 Min.. Verfügbar bis 26.01.2026. WDR. Von Michael Dittrich.
Glashersteller Ritzenhoff insolvent - Entlassungen nicht ausgeschlossen
Stand: 26.01.2024, 17:55 Uhr
Der traditionsreiche Glashersteller Ritzenhoff aus Marsberg hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das könnte zu Stellenstreichungen führen.
Am Freitag wurden die Mitarbeitenden bei einer Betriebsversammlung über die Entscheidung informiert. Die Löhne seien in Folge des Insolvenzverfahrens gesichert, so der Vorstand. Genauer: durch das Insolvenzgeld, das die Agentur für Arbeit zahlt. Das geht aus einem Brief der Geschäftsleitung hervor, der dem WDR vorliegt. Allerdings seien Entlassungen nicht auszuschließen, teilte der Vorstand am Freitag mit.
Den Insolvenzantrag hatte Ritzenhoff am Donnerstag beim Amtsgericht Arnsberg eingereicht. Das laufende Verfahren soll zeigen, ob und in welcher Höhe Stellen abgebaut werden könnten.
Corona führte zur Insolvenz
Das mehr als 129 Jahre alte Unternehmen mit Sitz in Marsberg im Sauerland habe in den Corona-Jahren hohe Verluste gemacht, heißt es. Außerdem hätten die stark gestiegen Kosten von Energie und Rohstoffen die Glasherstellung belastet. Das alles habe zu einem signifikanten Anstieg der Verschuldung in der jüngsten Vergangenheit geführt, so die Geschäftsleitung.
Sie kündigt langfristige Veränderungen an, um Ritzenhoff zu entschulden und finanziell zu restrukturieren.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 26.01.2024 auch im Radio auf WDR 2.
Unsere Quellen:
- Brief der Geschäftsleitung von Ritzenhoff
- Eigene Recherchen