Die Ermittler sprechen bei der Suche nach dem vermissten und mutmaßlich toten Viktor S. gezielt die russischsprachige Bevölkerung an, unter anderem mit einem Zeugenaufruf auf Russisch. Mit Spürhunden und Tauchern hatte die Polizei in der vergangenen Woche nach der Leiche des Vermissten gesucht. Nun wurde der Suchradius vergrößert.
Heute durchkämmte eine Hundertschaft den Wald rund um den See. Dabei fand die Polizei weitere Knochenreste, vermutlich von einem Tier. Sie werden jetzt untersucht.
Ein Hinweis aus dem Ausland brachte Gewissheit
Seit 2020 beschäftigten sich die Staatsanwaltschaft Paderborn und die Mordkommission der Polizei Bielefeld mit dem ungewöhnlichen Fund. Die Suche nach dem Besitzer des gefundenen Oberschenkelknochens war lange erfolglos. Weder in der Datenbank für Vermisste noch in der für unidentifizierte Tote konnte ein Treffer erzielt werden. Doch Hinweise aus dem Ausland konnten schließlich weiterhelfen.
Demnach gehörte der am Habichtsee gefundene Oberschenkelknochen offenbar zum Skelett des 52-jährigen Viktor Systsov. Seit 2002 galt der als vermisst.
Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen
Die Identität konnte durch ein rechtsmedizinisches Gutachten bestätigt werden. Dazu führte man einen DNA-Abgleich des Knochens mit einem Verwandten des Vermissten durch und konnte einen Treffer erzielen.
Aktuell will die Polizei ein Gewaltverbrechen nicht ausschließen. Deshalb nahm die Mordkommission "Hase" des Polizeipräsidiums Bielefeld ihre Ermittlungen auf. Nachdem zweitätige Suchmaßnahmen im See und am Uferbereich erfolglos verliefen, wird die Suche nun auch auf das Waldgebiet um den Habichtsee ausgeweitet.
Die Polizei bittet sich bei Hinweisen zu dem damaligen Aufenthalt oder zur Person selbst, die Polizei Bielefeld unter 0521-545-0 zu verständigen.