Emmanuel Macron im Porträt.

Westfälischer Friedenspreis: Emmanuel Macron kommt Ende Mai nach Münster

Stand: 22.04.2024, 11:19 Uhr

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron wird im Rahmen seines Deutschland-Besuchs am 28. Mai in Münster mit dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichnet.

Macron kommt am dritten Tag seines Staatsbesuches in Deutschland nach Münster. Dies teilte die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe mit. Der Élysée-Palast habe den Besuch offiziell bestätigt.

Steinmeier begleitet Macron

Der französische Staatspräsident wird am 28. Mai bei seinem Besuch in Münster von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begleitet, der auch Vorsitzender der Jury des Westfälischen Friedenspreises ist.

"Mit dem Bundespräsidialamt und dem Élysée ist der Ablauf der Preisverleihung im Detail abgestimmt. Wir erwarten die Präsidenten am Vormittag am Prinzipalmarkt. Anschließend wird die Feierstunde beginnen", so WWL-Geschäftsführer André Vielstädte.

Festakt im historischen Rathaus

Neben Macron und Steinmeier werden auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Ministerpräsident Hendrik Wüst sowie die beiden Bildungsministerinnen aus Deutschland und Polen, Lisa Paus und Barbara Nowacka, an dem Festakt teilnehmen.

Zur Feierstunde sind 350 Repräsentanten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eingeladen. Es wird erwartet, dass Macron eine politische Rede hält. Die WWL zeichnet den französischen Präsidenten "für sein unermüdliches Engagement um eine Konfliktbegrenzung zu Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine" aus.

André Vielstädte: "Wenige Wochen vor der Europawahl ringen die 27 Länder der EU um einen gemeinsamen Kurs in der Unterstützung der Ukraine. Präsident Macron setzt dabei immer wieder neue Impulse und zeigt nach wie vor großes Engagement für ein gemeinsames europäisches Vorgehen. Davon wünschen wir uns als WWL mehr."

Westfälischer Friedenspreis: Macron kommt Ende Mai nach Münster

WDR Studios NRW 18.04.2024 00:29 Min. Verfügbar bis 18.04.2026 WDR Online


Preis soll an Friedensschluss von 1648 anknüpfen

Mit der Preisverleihung will die Gesellschaft an den Friedensschluss von Münster und Osnabrück anknüpfen. Gleichzeitig will sie einen Beitrag zu der noch nicht abgeschlossenen Diskussion und Umsetzung der inneren Struktur der Europäischen Union leisten.

Staatsbesuch im Mai

Emmanuel Macron holt Ende Mai seinen eigentlich für das vergangene Jahr geplanten Staatsbesuch in Deutschland nach, mit Stationen in Berlin, Dresden und eben Münster. Der geplante Besuch wird nach mehr als 20 Jahren der erste offizielle Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in Deutschland sein. 2023 hatte er abgesagt, weil es damals nach dem tödlichen Polizeischuss auf einen 17-Jährigen gewalttätige Auseinandersetzungen in Frankreich gab.

Preis auch für Deutsch-Polnisches Jugendwerk

Die Fassade des Rathauses in Münster.

Im historischen Rathaus von Münster wird die Preisverleihung stattfinden

Der mit 100.000 Euro dotierte Internationale Preis des Westfälischen Friedens wird traditionell geteilt. Die zweite Hälfte der Auszeichnung geht dabei immer an eine Jugendorganisation: Diesmal ist es das Deutsch-Polnische Jugendwerk.

Die Organisation, die von den Regierungen beider Länder getragen wird, ermöglicht seit 1991 Begegnungen von deutschen und polnischen Jugendlichen in ganz unterschiedlichen Bereichen. So gibt es etwa Kultur-, Sport- oder Umweltprojekte. Aber auch die gemeinsame Geschichte beider Länder steht im Mittelpunkt.

Preis des Westfälischen Friedens: Die bisherigen Preisträger

In der Regel verleiht die Wirtschaftliche Gesellschaft den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens alle zwei Jahre und zeichnet damit besonderes Engagement für nachhaltigen Frieden und internationale Verständigung aus. 

Tschechiens Präsident Vaclav Havel gibt am 02.02.2002 in Prag eine Pressekonferenz

Der erste Preisträger: der Schriftsteller und ehemalige tschechische Staatspräsident Vaclav Havel. Gemeinsam mit der Jugendorganisation Gesto por la Paz erhielt er 1998 den Preis des Westfälischen Friedens.

Der erste Preisträger: der Schriftsteller und ehemalige tschechische Staatspräsident Vaclav Havel. Gemeinsam mit der Jugendorganisation Gesto por la Paz erhielt er 1998 den Preis des Westfälischen Friedens.

2000 war Preisträger der Altbundeskanzler Helmut Kohl, zusammen mit dem Ekola-Gymasium aus Breslau und dem Conrad-von-Soest-Gymnasium aus Soest.

Die Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag, Carla del Ponte. Sie und die Jugendorganisation "Schüler helfen Leben" haben den Preis 2002 bekommen.

Im Jahr 2004 wurde der Dirigent Kurt Masur ausgezeichnet.

In selben Jahr erhielten die Sternsinger für ihr Engagement den Preis für die Jugendorganisation.

Der ehemalige Staatspräsident Frankreichs, Valéry Giscard d'Estaing, erhielt 2006 den Preis. Außerdem wurden die Jugendlichen der von Bodelschwinghschen Anstalten aus Bielefeld-Bethel für ihre Arbeit geehrt.

Er war Generalsekretär der Vereinten Nationen: Kofi Annan. Für seine Leistung wurde ihm 2008 der Friedenspreis überreicht. Den Jugendpreis bekam das Libanon-Projekt der Gemeinschaft Junger Malteser.

2010 ging der Preis des Westfälischen Friedens an den Dirigenten Daniel Barenboim.

Zusammen mit ihm wurde sein Orchester, das West Eastern Divan Orchestra, ausgezeichnet. In dem Orchester spielen junge Musiker aus Israel und Palästina gemeinsam.

Altbundeskanzler Helmut Schmidt wurde im Jahr 2012 für seine Arbeit ausgezeichnet. Preisträger bei den Jugendorganisationen war "Children for a better world".

2014 wurde zum ersten Mal keine Einzelperson ausgezeichnet, sondern die Besatzung der International Space Station, kurz ISS.

Für die ISS kam unter anderem stellvertretend der ehemalige Astronaut Thomas Reiter.

Den Preis erhielt außerdem die Jugendarbeit der Deutschen Kriegsgräberfürsorge. Präsident Markus Meckel hielt die Laudatio.

Der jordanische König Abdullah II ibn Al Hussein hat 2016 den Preis für seine Bemühungen um ein friedliches Zusammenleben im Nahen Osten erhalten.

Er teilte sich den Preis mit den Jugendlichen der "Aktion Sühnezeichen Friedensdienste".

Mit den baltischen Staaten wurden 2018 erstmals Länder und nicht politische Persönlichkeiten ausgezeichnet: Die Präsidentinnen von Litauen und Estland, Dalia Grybauskaitė und Kersti Kaljulaid, sowie der lettische Präsident Raimonds Vējonis nahmen die Auszeichnung entgegen.

Die andere Hälfte des Preises ging 2018 an die internationale Bewegung der Pfadfinder.

Der Preis des Westfälischen Friedens ging 2020 an den früheren Ministerpräsidenten von Griechenland, Alexis Tsipras, und den damaligen Ministerpräsidenten von Nordmazedonien Zoran Zaev. Bei der Verleihungszeremonie im August 2021 wurde ihre Beilegung des Mazedonienstreites gewürdigt.

Als Jugendorganisation wurde die Baumpflanz-Initiative "Plant-for-the-Planet" ausgezeichnet. Gründer Felix Finkenbeiner und Mitstreiterin Jana Reiter nahmen den Preis entgegen.

Europäisches Zeichen Richtung Ost und West: Der französische Präsident Emmanuel Macron erhält den Preis des Westfälischen Friedens 2023, die Verleihung findet 2024 statt. Den Jugendpreis erhält das Deutsch-Polnische Jugendwerk, das sich für die Vermittlung der europäischen Freundschaft beider Länder einsetzt und sich für ukrainische Jugendliche und Familien engagiert.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Helmut Schmidt, Daniel Barenboim, Kofi Annan und Valéry Giscard d’Estaing. Außerdem werden jedes Mal auch Jugendinitiativen ausgezeichnet, die sich für Frieden stark machen. Darunter zum Beispiel die Sternsinger, die Gemeinschaft junger Malteser oder die Organisation "Children for a better World".

Unsere Quelle:

  • Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe