Licht an oder aus in den Kommunen?

Stand: 04.10.2022, 20:51 Uhr

Im Sauerlandpark in Hemer erstrahlen unzählige Lampen beim HerbstLichtgarten – für vier Wochen, jeden Abend. Auf der anderen Seite dürfen Wahrzeichen und Denkmäler in den Kommunen nicht angestrahlt werden – wie passt das zusammen?

Die Lichtkunstwerke im Sauerlandpark in Hemer ziehen die Besucher in ihren Bann. "Das ist Balsam für die Seele", beschreibt es eine Besucherin.

Kunstwerk mit Beleuchtung

Doch ist es angesichts der Energiekrise eine gute Idee, wenn ein ganzer Park illuminiert wird? Veranstalter und Lichtkünstler Wolfgang Flammersfeld sagt ja und das mit gutem Gewissen.

 Energie sparen trotz Lichterfest

"Wir haben ausgerechnet, dass die Besucher zu Hause fast doppelt so viel Strom verbrauchen würden, als wenn sie hierhin kommen." Rund 7.500 Kilowatt werden für vier Wochen Lichtgarten benötigt.

"Wir verbrauchen ungefähr die Hälfte eines Bundesliga-Fußballspiels" Wolfgang Flammersfeld, Sauerlandpark Hemer
Ein Mann sitzend auf der Treppe

Lichtkünstler Wolfgang Flammersfeld.

Das Konzept für den HerbstLichtgarten – der als kulturelle Veranstaltung von der Energiesparverordnung ausgenommen ist – wurde genauestens auf seinen Stromverbrauch überprüft. Man spare durch Zeitschaltuhren und vor allem auch dadurch, dass die modernen LED-Lampen nicht auf Volllast fahren – das spare bis zu 50 Prozent Energie. Zudem verwende man grünen Strom.

Siegen: Nikolaikirche bleibt dunkel

Nikolaikirche mit Krönchen ohne Beleuchtung

Die Siegener Nikolaikirche ohne Beleuchtung.

Auf der anderen Seite bleiben die Wahrzeichen und Denkmäler der Kommunen im Dunkeln – zum Beispiel die Nikolaikirche mit dem Krönchen in Siegen. Die Stadt ist laut Energieverordnung dazu verpflichtet, das Licht auszuknipsen. Bürgermeister Steffen Mues: "Das ist natürlich schon etwas schade, aber wir wollen ein Zeichen setzen, eine Symbolik die daran erinnert, Strom zu sparen."