Hackerangriff

Südwestfalen IT fährt Systeme wieder hoch

Stand: 22.11.2023, 09:01 Uhr

Nach dem Hackerangriff auf mehr als 70 Kommunen in Nordrhein-Westfalen sollen erste Dienstleistungen vor Weihnachten wieder angeboten werden. Die Systeme werden langsam hochgefahren.

Ab Mitte Dezember soll es wieder möglich sein, Pässe und Führerscheine auszustellen. Geburten, Hochzeiten und Todesfälle können wieder registriert, Sozialhilfe und Wohngeld ausgezahlt werden und auch die Kfz-Zulassung wird wieder möglich. Nach und nach will Südwestfalen IT wieder ihre Server in Betrieb nehmen, teilt der Dienstleister mit. Seit Ende Oktober sind die Bürgerservices der Kommunen mit insgesamt rund 1,7 Millionen Einwohnern praktisch lahmgelegt.

Notabschaltung habe noch größere Schäden verhindert

Die forensische Analyse habe inzwischen ergeben, dass die Notabschaltung der Systeme Schlimmeres verhindert und den Angriff gestoppt habe, vermeldete der Dienstleister. Zwar sei das Kernsystem von dem Angriff betroffen, allerdings habe sich die Ausbreitung auf Systeme der Kommunen und Kreise verhindern lassen.

Rechenzentrum muss neu aufgebaut werden

Die nicht betroffenen Teile sollen nun allmählich wieder hochgefahren werden, der betroffene Teil des Rechenzentrums müsse allerdings neu aufgebaut werden. Hinweise auf einen Diebstahl der Daten seien nicht entdeckt worden. Inzwischen leisteten nicht betroffene Nachbarkreise Hilfe bei Kfz-Anmeldungen.

Am 30. Oktober waren sämtliche Systeme abgeschaltet worden, nachdem der Angriff festgestellt wurde. Hinter der Attacke soll die Hackergruppe "Akira" stecken. Beim Wiederaufbau der Dienste wird der kommunale Dienstleister Regio IT aus Aachen helfen.

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Lokalzeit Südwestfalen 10.11.2023 01:40 Min. Verfügbar bis 10.11.2025 WDR Von Mike Külpmann