Auf dem Bild ist ein Raum im Historischen Schulgebäude in Lindlar zu sehen.

Aus alt wird neu: Historisches Schulgebäude in Lindlar

Stand: 30.04.2023, 06:00 Uhr

Am Sonntag öffnet ein historisches Schulgebäude in Lindlar zum ersten Mal seine Türen. Im Freilichtmuseum können Besucher das Gebäude ansehen.

Von Michaela Heiser

Das alte Bruchsteinhaus aus dem 19. Jahrhundert und die ehemalige Elementarschule darin standen bis vor wenigen Jahren in Waldbröl-Hermesdorf und verfielen. Dann legten die Leute vom LVR-Freilichtmuseum in Lindlar Hand an. Sie "verpflanzten" das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, nicht Stein für Stein, sondern Wand für Wand. In der Schule wurden von 1861 bis 1937 unterrichtet.

Das Bruchsteinhaus steht nicht allein

Auf dem Gelände des Freilichtmuseums steht die Schule jetzt in einem Ensemble aus Bauernhäusern, einer Scheune und einem Bauerngarten. Die Besucher haben was zum Staunen, sagt Museumskuratorin Anka Dawid-Töns: „Wir haben hier keinen fertig eingerichteten Schulsaal. Wir wollten hier ein bisschen mehr als Zucht und Ordnung von früher vermitteln, sondern der Ausstellungstitel ist ja die „Schule des Lebens“ und uns geht es darum zu zeigen, dass die Schule ein Ort ist, der die Menschen befähigt hat, ins Leben zu starten.“

Wenig Platz für viele Kinder

54 Quadratmeter für fast 120 Kinder: Im Klassenzimmer war es eng und das wurde gefährlich, wenn die Kinder krank wurden. Wie sehr, erzählt ein Lehrer in seiner Schul-Chronik. Wer will, kann sich den Text in einer der Medienstationen des Museums anhören.

Lehrerwohnung mit Originalmöbeln

Im ersten Stock tauchen die Besucher in die Lebenswelt des beginnenden 20. Jahrhunderts ein. Hier hat das Museum die Lehrerwohnung mit Originalmöbeln wieder eingerichtet. Sogar die Rosentapete konnte rekonstruiert werden.

Auf dem Bild ist ein Raum im Historischen Schulgebäude in Lindlar zu sehen.

Raum mit Originalmöbeln der historischen Schule im Freilichtmuseum

Museumskuratorin Anka Dawid-Töns schwärmt von der Arbeit an dem Projekt:Wenn man das Gebäude vom Originalstandort kennt, es in seine Einzelteile zerlegt sieht und jetzt plötzlich ist man in einem wieder zusammengebauten fertigen Haus, als hätte es hier immer gestanden, das ist  eine wirklich besondere Erfahrung.“ Neun Jahre hat sie das Projekt begleitet. Zur Eröffnung verspricht das Museum ein buntes Mitmachprogramm.