Archivfoto: Ursula Haverbeck im Gerichtssaal

Holocaust-Leugnerin Haverbeck muss Haft antreten

Stand: 14.12.2022, 16:34 Uhr

Die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck aus Vlotho muss ihre Haft wegen Volksverhetzung vermutlich in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne antreten. Die Staatsanwaltschaft hat sie dazu aufgefordert.

Nach ihrer rechtskräftigen Verurteilung wegen Volksverhetzung zu einem Jahr Freiheitsstrafe hat die Berliner Staatsanwaltschaft Haverbeck zum sofortigen Haftantritt in Nordrhein-Westfalen aufgefordert, wie ein Behördensprecher am Mittwoch sagte.

Die in Vlotho (Kreis Herford) lebende Haverbeck hatte noch einen Antrag auf Haftunfähigkeit gestellt. Ein Anstaltsarzt habe aber bestätigt, dass Haverbeck die Strafe antreten kann, erklärt die Staatsanwaltschaft. Sie soll nun die Strafe im offenen Vollzug im Gefängnis Bielefeld-Senne verbüßen.

Haftantritt eigentlich schon im Oktober

Eigentlich hätte die mittlerweile 94-jährige Haverbeck schon Mitte Oktober in Haft gehen sollen. Da das Aufnahmegesuch der Generalstaatsanwaltschaft Berlin aber falsch adressiert war, hat sich das Verfahren verzögert.

Wiederholt den Holocaust geleugnet

In einem YouTube-Interview hatte sie zum wiederholten Mal geleugnet, dass es den Holocaust überhaupt gegeben hat. Dafür wurde sie vom Landgericht Berlin wegen Volksverhetzung zu einem Jahr Haft verurteilt.

Das Urteil fiel ausdrücklich ohne Bewährung aus, weil Haverbeck keine Einsicht und auch keine Reue zeige. Mit ihrer Berufung war Haverbeck im April gescheitert.

Galionsfigur der rechtsextremen Szene

Die 93-jährige Ursula Haverbeck aus Vlotho gilt als eine Galionsfigur der rechtsextremen Szene in Deutschland. Ihre letzte Strafe von insgesamt zweieinhalb Jahren hatte sie seit Mai 2018 auch in Bielefeld verbüßt. Sie war nur wenige Tage vor ihrer nächsten Verurteilung entlassen worden.

Über das Thema berichtete die Lokalzeit OWL am Mittwoch, 14.12.2022 im WDR Hörfunk.