Es gibt nicht nur zu wenige Fachkräfte für den Bereich Wind- und Solarenergie - es ist auch so, dass diejenigen, die es aktuell gibt, nicht ausreichend qualifiziert sind und unbedingt nachgeschult werden müssten. Das sind zwei Erkenntnisse aus der aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung.
Viele unseriöse Anbieter
Denn: nicht jeder Dachdecker kann auch Solaranlagen kompetent installieren. Und nicht jeder Bauelektriker kennt sich mit Windkraftanlagen aus. In der Branche gibt es nach Angaben der Innungen nicht wenige unseriöse Anbieter.
In Deutschland fehlen geschätzt 300.000 Handwerker.
Obermeister Stefan Raabe aus Lemgo: "Wenn sie sehen, wie teilweise die Anlagen aufs Dach gepflastert werden. Teilweise ohne Gerüste, ohne Unfallschutz. Die Dachziegel werden einfach ausgeschnitten, gehen dabei kaputt. Die Solaranlagen werden ohne Windlastberechnung auf die Dächer gepackt, da wird einem Angst und Bange. Das ist für mich Wildwest auf deutschen Dächern."
Stiftung schlägt neues Berufsbild vor
Die derzeitige Kompetenzlücke müsste schnell geschlossen werden, sagt die Bertelsmann-Stiftung; vor allem durch Fortbildung bei "fertigen" Fachkräften. Die sind für viele Betriebe derzeit aber kaum abkömmlich; schon jetzt gibt es zu wenig Personal für die Aufträge. Auch ein ganz neuer Ausbildungsberuf, zum Beispiel als "Klimafachkraft", wäre aus Sicht der Stiftung zu prüfen; das könnte es für Jugendliche attraktiver machen, als Handwerker die Energiewende voranzubringen.
Unsere Quellen:
- Bertelsmann-Stiftung
- Eigenrecherche bei Unternehmen
