Peter Mackenrodt baut mit seiner Firma Zapfanlagen für sogenanntes "Front-Bier", also für Soldaten im Kriegseinsatz. Er ist Geschäftführer der m+f KEG-Technik GmbH & Co KG in Bottrop. Auch er ist heute zum "Business Breakfast Ukraine" in die IHK Nord-Westfalen in Münster gekommen. Zum Austausch mit der Generalkonsulin der Ukraine über den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen.
Transport ist eine Herausforderung
Peter Mackenrodt, Geschäftsmann aus Bottrop
Erst vor wenigen Tagen hat Peter Mackenrodt eine riesige neue Abfüllanlage in die Ukraine geliefert. Allerdings musste sein Kunde die Anlage mit drei LKW abholen. "Die sind über drei verschiedene Routen gefahren," sagt Mackenrodt: "Die LKW haben bis zu sieben Tage Wartezeiten an der Grenze, das ist für die Logistikunternehmen schwierig und für den Auftraggeber kostspielig."
Ukraine bleibt Wirtschaftskraft
Und doch gehört zu Mackenrodt zu den Unternehmern, die ihren Ukrainischen Geschäftspartnern die Stange halten. Und das freut die Ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum. Sie betonte, die meisten Unternehmen seien geblieben und die Wirtschaftskraft ihres Landes sei während des Krieges nur um ein Viertel gesunken. Das sei deutlich weniger als vorhergesagt.
Ukraine im Wiederaufbau
"Der Wiederaubau in der Ukraine hat längst begonnen," sagt Shum und warb heute in der IHK für noch mehr Engagement und Vernetzung. In der Ukraine gebe es allein 300.000 gut ausgebildete IT-Fachleute, die oft auch noch über gute Deutsch-Kenntnisse verfügten.
Ukraine-Netzwerk für NRW
Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord-Westfalen
Auch IHK-Hauptgeschäftführer Fritz Jaeckel sieht noch großes Potential für die Wirtschaftbeziehungen mit der Ukraine. Gemeinsam mit der Generalkonsulin soll nun ein "Ukraine-Netzwerk für NRW" gegründet werden. Dabei geht es auch um den Informationsaustausch. Denn vielen Unternehmen sei gar nicht bekannt, wo sie Unterstützung bekommen können.
Unglaubliche Bürokratie
Davon könnte dann auch Unternehmer Peter Mackenrodt profitieren. Dem machte zuletzt mal wieder die Bürokratie zu schaffen."Das war unglaublich, 500 Seiten umfassen die Zollunterlagen und zwar pro LKW," klagt er. Und doch blickt er zuversichtlich auf die Geschäftsbeziehungen mit seinen Partnern in der Ukraine. Denn sein Auslandsumsatz ist trotz Bürokratie und Krieg gewachsen.
Wir berichten über das Thema auch in der WDR Lokalzeit Münsterland auf WDR2.
Quellen:
- IHK Nord-Westfalen
- WDR-Reporterin