Funkturm in Münster: Bauarbeiten in über 200 Meter Höhe

Stand: 11.04.2023, 20:00 Uhr

Der Funkturm in Münster wird saniert. Sein Beton bekommt eine neue Schutzschicht. Der erste Teil der Bauarbeiten an dem Mitte der 1980er Jahre gebauten Gebäude soll bis Herbst dauern.

Von Kirsten Lorek

Münsters Fernsehturm ist fast 230 Meter hoch und damit gut 100 Meter höher als jeder Kirchturm in der Stadt. Er ist buchstäblich ein Riesen-Blickfang. Derzeit ist der Turm eingerüstet, denn die letzte Inspektion hatte ergeben: Es gibt Schäden im Beton.

Der Ausblick vom Funkturm auf den Dortmund-Ems-Kanal

Arbeit mit Ausblick: Die wohl höchste Baustelle Münsters.

Damit der Lange künftig wieder optimal gegen Wind und Wetter geschützt ist, soll nicht nur frischer Beton, sondern auch eine schützende Farbe aufgetragen werden. Im Moment ist der mit 40 Metern Durchmesser größte "Teller" des Turms dran.

Respekt vor und Spaß an der Arbeit ganz oben

Die Arbeiten werden von einer Spezial-Firma erledigt, deren Mitarbeiter jahrelange Erfahrung in Höhenrettung mitbringen. "Natürlich habe ich Respekt vor der Höhe, aber mir gefällt es auch hier oben zu arbeiten," erzählt Gerüstbauer Aimen Najar, während er seine Kollegen sichert, die direkt am Rand der Plattform arbeiten.

Ein Arbeiter steht am  Fuße des Funkturms und sichert die Arbeiten ab.

Sicherheit geht vor, auch wenn die Arbeiter an die Höhe gewöhnt sind.

Die eigentlichen Sanierungsarbeiten starten dann im Mai und sollen bis zum Herbst beendet sein. "Im nächsten Jahr kümmern wir uns um die beiden darüber liegenden Teller. Hier oben dauern die Sanierungsarbeiten eben einfach länger", erklärt Benedikt Albers von der Deutschen Funkturm GmbH.

Arbeiten nicht vor 2025 beendet

Die Aussicht auf die Plattform vom Fuße des Funkturms.

Baumaterialien und Werkzeuge, alles muss hinauf geschafft werden.

Sind die Teller aufgefrischt, kommt der Rest des Mitte der 1980er Jahre fertiggestellten Gebäudes an die Reihe. Wenn er frühestens 2025 runderneuert ist, soll dann gut zwanzig Jahre Ruhe sein, bevor wieder eine Sanierung fällig wird und Arbeiter wie Aimen Najar einen solchen Arbeitsplatz mit Aussicht haben.

Bald Gastronomie mit Fernsicht?

Gegen ein Café oder Restaurant mit solch einem Fernblick wie in Düsseldorf hätte die Funkturm GmbH als Betreiberin auch nichts einzuwenden. Sie bekommt regelmäßig Anfragen von Interessierten, die in diesem spannenden Gebäude gern eine Gastronomie betreiben würden.

Die Rundfunk-Empfangstelle des Funkturms Münster.

Im Innern ist nicht zu übersehen, wofür der Turm gebaut wurde.

Bislang scheiterte die Vergabe jedoch immer daran, dass die Hürden recht hoch sind. Potenzielle Gastronomen müssten ein Brandschutz- und Sicherheitskonzept vorlegen und ausreichend Fluchtwege schaffen, schließlich bräuchte der Turm noch einen Aufzug. Und all diese Kosten wären wohl ähnlich beeindruckend hoch wie der Sendeturm selbst