Ob Akten, Bücher oder Fotos – auch in Zeiten der Digitalisierung wandern noch viele Unterlagen ins Stadt-Archiv. Der große Feind des Archivars: Papierfische. Die winzigen Schädlinge können sich über die historisch bedeutsamen Unterlagen hermachen – und sie letztlich zerstören.
„Vor ein paar Wochen haben wir hier erstmals Papierfische entdeckt, da war klar, wir müssen unsere Maßnahmen verschärfen und radikal vorgehen.“ Dr. Stefan Sudmann, Stadtarchivar
Schädlinge erfrieren
Nach einem ersten Befall vor wenigen Wochen, hat Dülmen beim LWL-Archivamt um Rat gefragt. Die Lösung: Eine Haushaltskühltruhe. Hier werden nun alle neuen Akten für 24 Stunden eingefroren – und etwaige Schädlinge so abgetötet.
![Alte Akten liegen in einer Tiefkühltruhe | Bildquelle: WDR / Markus Holtrichter Alte Akten liegen in einer Tiefkühltruhe](/nachrichten/westfalen-lippe/duelmen-buecher-tiefkuehlung-102~_v-ARDAustauschformat.jpg)
Die Unterlagen kommen zunächst in die Tiefkühltruhe
"Unser Praktikantin fand es zunächst auch ungewöhnlich", sagt Stadt-Archivar Stefan Sudmann. Doch inzwischen habe auch sie sich überzeugen lassen, dass es Sinn macht, neue Unterlagen zunächst in die Kühltruhe zu legen. Die Akten selbst werden dabei nicht beschädigt, verspricht Sudmann.
Methode spricht sich rum
Auch wenn die Truhe nun praktischerweise in der kleinen Küche des Stadt-Archives steht: Für Pizza & Co ist sie nicht gedacht. Das verklickert Stefan Sudmann allen Besuchern sicherheitshalber. Und die frostige Methode zur Schädlingsbekämpfung macht bereits Schule: Gut möglich, dass weitere Behörden nun auch die Eiszeit im Archiv starten.
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Reporter vor Ort