Elf Förderassistentinnen sind derzeit in Ahlen im Einsatz und unterstützen die Lehrkräfte beim Unterricht in der ersten Klasse. Meist halten sie sich im Hintergrund. Aber wenn ein Kind Hilfe braucht, sind sie schnell da, erklären Aufgaben und beantworten Fragen.
Vor allem Kinder mit Förderbedarf sollen die Förderassistentinnen so unterstützen. Von einer zusätzlichen Betreuerin im Unterricht profitiert aber die ganze Klasse. Trotzdem soll das Projekt zum Jahresende auslaufen - mitten im Schuljahr.
Elternvertretung starten Petition für den Erhalt
Die Elternvertreterinnen Svenja Naeve (links) und Belgin Inderwiedenstraße (rechts)
Dagegen wehren sich jetzt Elternvertreter. Sie haben eine Petition für den Erhalt der Förderassistentinnen gestartet - über 1.500 Menschen haben unterschrieben.
Svenja Naeve von der Stadtschulpflegschaft war, wie viele in Ahlen, über das drohende Projekt-Aus schockiert. Denn als Lehrerin kennt sie den großen Wert der Förderassistenz: "Eine Lehrkraft mit durchschnittlich 25 Kindern schafft es einfach nicht allen gerecht zu werden. Da ist so eine Förderassistentin einfach Gold wert."
Modellprojekt sollte ausgebaut werden
Seit 2018 gibt es die Förderassistentinnen in Ahlen. Derzeit unterstützen sie rund 50 Kinder an vier Grundschulen.
Wie lange das Projekt laufen wird, war zwar nie sicher, bisher waren die Signale der Stadt aber positiv: Erst 2021 wurde das Projekt evaluiert und sehr positiv bewertet. Deshalb sollten alle Grundschulen der Stadt Förderassistentinnen bekommen.
Stadt Ahlen verweist auf schwierige Finanzsituation
Ahlens Bürgermeister Alexander Berger
Sicher ist das Projekt-Aus für die Förderassistentinnen noch nicht: Der Stadtrat will sich beraten, welche Fördermaßnahmen möglich sind. Die Förderassistenz war bisher eine freiwillige Leistung.
Aufgrund einer angespannten Finanzlage sei diese für die Stadt alleine schwer zu stemmen, sagt Ahlens Bürgermeister Alexander Berger: "Deshalb würde ich mir gerade in einer Schulangelegenheit eine deutliche Unterstützung von Land und Bund erwarten." Mit dieser sei auch eine Fortführung des Projekts möglich.
Über dieses Thema berichten wir am 20.11.2023 auch im WDR Fernsehen: Lokalzeit Münsterland, 19:30 Uhr.
