Ein Mann läuft durch das Flussbett der Ems.

Extrem niedrige Pegelstände in Flüssen und Bächen

Stand: 16.08.2022, 10:04 Uhr

Die Dürre sorgt für eine zunehmend dramatische Lage für die Gewässer im Münsterland. Die Bezirksregierung Münster spricht mittlerweile von einer der trockensten Phasen der vergangenen 40 Jahre.

Von Brigitte Lieb

Viele Flüsse haben schon vor Wochen die Niedrigwassermarken unterschritten. Teilweise war das bereits im Juni der Fall. Die Gewässer in der Region führen in diesem Sommer im Schnitt nur 60 Prozent des sonst in den Sommermonaten üblichen Wassers.

Diese Entwicklung beobachtet Günter Heinrichsmeier vom Bereich Wasserwirtschaft der Bezirksregierung mit Sorge: "Das ist natürlich über die lange Zeit extrem wenig. Normalerweise werden die tiefsten Pegelstände im September erreicht."

Es ist eine dramatische Situation, die sich an zahlreichen Stellen im Münsterland abzeichnet. Die Ems in Greven ist flach wie sonst nur selten. Die Issel, Bocholter Aa oder auch die Wettringer Aa sind beinahe zu Rinnsalen geschrumpft.

Folgen der niedrigen Wasserstände

Die Lippe und die Stever werden aktuell unterstützend mit Wasser aus dem Kanalnetz gespeist. Kleinere Gewässer sind bereits trockengefallen. Vielerorts sind inzwischen Fische und Pflanzen bedroht. So trieben zum Beispiel auf der Bever im nördlichen Kreis Warendorf vor einigen Wochen erstmals tote Schleien und Karpfen auf dem Wasser. Laut Fischereiverband Westfalen und Lippe war Fischsterben hier zuvor kein Thema.

Wasserentnahmeverbot im Münsterland

Seit mehreren Wochen ist es in allen vier Kreisen und der Stadt Münster verboten, Wasser aus Flüssen, Bächen und Teichen zu entnehmen, etwa um Felder oder die Pflanzen im eigenen Garten zu gießen. Das soll Tiere und Pflanzen schützen. Im Kreis Steinfurt wird bereits an Konzepten für künftige Dürrejahre gearbeitet. Ein Baustein ist die effizientere Speicherung von Regenwasser.