Vorwürfe gegen Putenmastbetrieb im Kreis Kleve
Stand: 02.07.2024, 20:10 Uhr
Ein Puten-Mastbetrieb im Kreis Kleve soll in den letzten Monaten ca. 20.000 Puten unter tierschutzwidrigen Zuständen gehalten und teilweise misshandelt haben. Das wird dem Betrieb von der Tierschutzorganisation Aninova vorgeworfen.
Vögel mit schwersten Verletzungen, gebrochenen Flügeln, übersäht mit Abszessen. Mittendrin sind auch tote Tiere zu sehen. Das zeigen verdeckt aufgenommene Filmaufnahmen, die "Aninova" dem WDR zugespielt hat. Der Staatsanwaltschaft Kleve liegt eine Anzeige vor. Sie prüft im Moment, ob es sich um einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz handelt.
Keine Standards für Puten
In der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung gibt es im Gegensatz zu Hühnern keine Tierwohl-Standards für Puten. Die Tierschutzbeauftragte des Landes NRW kritisiert diese Lücke. Außer den allgemeinen Vorgaben, gebe es für Puten nicht einmal Angaben zur Mindestfläche.
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Die Aufnahmen von den Puten sind nur schwer zu ertragen.
Eigentlich habe die aktuelle Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass das geändert werden solle. Bisher ist das allerdings noch nicht geschehen.
Betrieb wurde schon im Juni kontrolliert
Bereits Anfang Juni hatte die Tierschutzorganisation das zuständige Veterinäramt über die Zustände in dem Putenmastbetrieb informiert. Anschließend habe es Kontrollen gegeben, berichtet die Pressestelle des Kreises Kleve.
Die Ergebnisse werden nun der Staatsanwaltschaft übermittelt und ausgewertet. Die Staatsanwaltschaft wird in den nächsten Wochen klären müssen, ob und inwieweit der Landwirt gegen Tierschutzgesetze verstoßen hat.
Unsere Quellen:
- Filmaufnahmen von Aninova
- Staatsanwaltschaft Kleve
- Pressestelle Kreis Kleve