Barbarossa will Münster erobern

Stand: 28.10.2022, 12:15 Uhr

Zum 900. Geburtstag das Stauferkaisers Friedrich Barbarossa zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster eine große Ausstellung mit vielen Leihgaben etwa aus London, Paris oder Kopenhagen.

Menschen sitzen in Stuhlreihen in einem Saal, an einem Rednerpult steht ein Redner

Zur Eröffnung der Ausstellung kamen viele Gäste

Hunderte Menschen kamen am Donnerstagabend in das LWL-Museum für Kunst und Kultur, um die Eröffnung von "Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft" mitzuerleben. Den schillernden "Rotbart" kann man in Münster jetzt auch auf Touren, bei Workshops und digital erleben.

Das wissenschaftliche Team um Experten der Uni Münster hat Touren organisiert, Workshops in Ateliers und digitale Themenabende zu Barbarossa und produziert Podcasts. So wollen sie auch junge Generationen dafür begeistern, sich mit dem historischen Herrscher zu beschäftigen, der eine Epoche prägte.

Spielen erwünscht

Ein Schachbrett als Teil der Ausstellung

Schach war Strategie-Schulung

Im Museum finden Besucher sich in einem Raum wieder, der ein riesiges Schachspiel mit lebensgroßen Figuren ist. Schach spielen ist ausdrücklich erwünscht. Schach diente Königen, Prinzen und Fürsten im Mittelalter tatsächlich dazu, sich in Strategie zu üben. Pflichtfach quasi für erfolgreiche Regenten wie Barbarossa.

Die Schau soll nicht nur Wissenslücken schließen, sondern auch mit Vorurteilen über das angeblich so düstere Mittelalter aufräumen. Der schillernde "Rotbart" war Kaiser des "Heiligen Römischen Reiches" auf heute deutschem Boden. Der schwäbische Herzogssohn lenkte ab 1155 die Geschicke Europas.

Internationale Leihgaben

Eine goldene Kopf-Skulptur

Der Cappenbergsche Kopf ist ein "Highlight" der Ausstellung

Der "Cappenberger Kopf" beispielsweise ist so ein Highlight aus Westfalen. Man hielt ihn lange für ein Abbild mit Reliquien Barbarossas. Doch inzwischen ist klar, dass er Otto von Cappenberg gewidmet war. 150 Exponate wurden international zusammengetragen und sind mit starken Farben und ausgefallenen Einbauten inszeniert.

Zwangspause wegen G7-Gipfel

Weil in der ersten Novemberwoche Regenten der Gegenwart in Münster zusammenkommen, bleibt die neue Ausstellung ein paar Tage geschlossen. Am Samstag, 5.11., dürfen Besucher dann wieder zu Barbarossa.