OWL: Ausbau der bestehenden ICE-Trasse vom Tisch
Stand: 25.01.2023, 18:27 Uhr
Naturschützer, Bürgerinitiativen und Bundestagsabgeordnete sind offenbar gescheitert mit ihrem Versuch, den Neubau einer ICE-Strecke durch OWL zu verhindern. Der Ausbau der bestehenden Strecke sei vom Tisch, hieß es von der Bahn.
Bisher hatte es für die Gegner einer Neubau-Trasse noch Hoffnung gegeben. Denn zu den ursprünglich zehn Planungsvarianten gehörte auch der Ausbau der bestehenden ICE-Trasse zu einer Hochgeschwindigkeits-Strecke.
Nur noch sechs mögliche Trassenverläufe
Doch damit läge die Fahrzeit von Bielefeld nach Hannover immer noch bei über 40 Minuten - zu viel für den angestrebten "Deutschland-Takt". Deshalb werden jetzt nur noch sechs mögliche Streckenführungen weiterverfolgt. Umweltverträglichkeit und Kosten müssten noch geprüft werden, so die Bahn. Klar ist: Für alle Varianten müssten zumindest Teile der Strecke neu gebaut werden.
Widerstand angekündigt
Die Gegner einer ICE-Neubaustrecke Bielefeld-Hannover wollen aber weiter kämpfen. Jens Köster, der Vorsitzende der Bürgerinitative Widuland zeigte sich enttäuscht, aber nicht überrascht. Es seien aber noch viele Fragen offen:
Eine Neubaustrecke in Beton und mit langen Brücken und Tunneln verbrauche sehr viel CO2 und der ökologische Fußabdruck davon müsse zunächst berechnet und geprüft werden. Dafür werde sich die Initiative einsetzen.
Auch Politiker aus der Region gegen Neubau-Pläne
Für Frank Schäffler von der FDP ist die Ankündigung der Bahn das aber noch nicht das letzte Wort: "Ich glaube, dass eine Naubaustrecke nicht finanzierbar ist. Am Ende entscheidet ja der deutsche Bundestag, was gebaut wird und nicht die DB Netz AG, die jetzt ihre Vorstellungen vorgestellt hat."
Auch Stefan Schwartze von der SPD will der Bahn das - Zitat - "undurchsichtige und unverantwortliche Vorgehen" nicht durchgehen lassen und sich im Bundestag weiter gegen den Neubau einsetzen.
Über dieses Thema berichteten wir auch in der Lokalzeit bei WDR 2 am 25.01.2023.