Als die Maschine mit der portugiesischen Nationalmannschaft an Bord am Donnerstagabend um 19 Uhr am Flughafen Münster-Osnabrück landet, gibt es auf der Zuschauerbühne am Rollfeld kein Halten mehr.
Tausende Fans in Trikots jubeln lautstark, halten Schilder und Landesfahnen hoch und rufen ihre Lieblingsspieler wie Christiano Ronaldo oder Pepê. Teilweise seit Stunden warten die Fans am Flughafen in Greven auf ihre Mannschaft.
Wirklich zu sehen bekommen die vielen Fans ihre Idole aber nicht. Zuschauertribüne und Rollfeld am Flughafen trennen einige hundert Meter. Trotzdem: "Es ist unsere Pflicht hier zu stehen!" sagt ein Fan voller Überzeugung.
Fans versuchen den Bus zu berühren
Als der Bus durch die Menschenmenge vorm Flughafen fährt, kommt er die ersten Minuten nur im Schritttempo voran. Jeder Fan möchte zumindest ein Mal den Bus der Nationalmannschaft berühren.
Einige von ihnen haben hunderte Kilometer Anreise hinter sich - kommen aus dem Sauerland, Cuxhaven oder Hamburg. Selbst das portugiesische Fernsehen war vor Ort und hat sich ein Bild vom großen Empfang der Nationalmannschaft in Greven gemacht.
Biker-Clubs eskortieren die Spieler nach Gütersloh
Biker eskortieren die Nationalmannschaft
Wie schon bei der WM 2006 haben portugiesische Fans und Biker-Clubs auch in diesem Jahr ihre Nationalmannschaft mit Motorrädern vom Flughafen nach Gütersloh eskortiert.
Dort, im Ortsteil Marienfeld, ist das Hotel der Mannschaft. Am Abend haben viele Fans vor dem Hotel noch ausgelassen gefeiert - bei portugiesischen Spezialitäten und kalten Getränken.
Die Spieler selbst haben nicht viel Zeit fürs Feiern. Direkt am Freitag startet das Training: Im Ohlendorf-Stadion im Heidewald, dem Stadion des FC Gütersloh.
Öffentliches Training der Portugiesen in Gütersloh
Ein Highlight für Fußballfans in Ostwestfalen: Das öffentliche Fußballtraining von Ronaldo, Pepê und Co.. Im Vorfeld hatte die UEFA 6.000 Tickets für das Training in Gütersloh angeboten. Die kostenlosen Karten waren innerhalb einer Minute vergriffen.
Tickets zu Wucherpreisen angeboten
Viele Tickets wurden danach auf Online-Portalen für mehrere Hundert Euro angeboten. Am Mittwochnachmittag zum Beispiel hat ein Anbieter 650 Euro für zwei Tickets verlangt. Ein anderer bot sein Ticket am Donnerstag für 350 Euro an.
Das Problem: Die Tickets der UEFA sind nicht personalisiert, was den Schwarzhandel einfach macht. Dazu kam eine hohe Nachfrage. Laut Stadt Gütersloh soll es über 50.000 Ticketanfragen gegeben haben.
Das erste offizielle EM-Spiel der Portugiesen findet am Dienstag um 21 Uhr gegen Tschechien statt.
Unsere Quellen:
- Polizei Steinfurt
- Flughafen Münster-Osnabrück
- WDR-Reporter vor Ort