Unfallstatistik 2022: Fast acht Verkehrstote pro Tag
Stand: 12.07.2023, 10:33 Uhr
Die Zahl der bundesweit bei Verkehrsunfällen getöteten Menschen ist 2022 gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent gestiegen. Die Zahl lag weiter unter dem Niveau von vor der Pandemie. Einen deutlichen Anstieg gibt es bei Alkoholunfällen.
2.788 Menschen kamen laut den endgültigen Zahlen des Statistischen Bundesamts im Jahr 2022 bei Unfällen auf den Straßen ums Leben. Im Schnitt sind das fast acht Verkehrstote pro Tag. Zudem wurden durchschnittlich 989 Menschen pro Tag bei Verkehrsunfällen verletzt, insgesamt waren es 361.134 - ein Anstieg um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Dennoch liege die Zahl der Getöteten und Verletzten auf einem der tiefsten Stände seit fast 70 Jahren, erklärte das Statistische Bundesamt. Die hohen Anstiege begründete die Behörde auch mit der Corona-Pandemie: 2022 seien wieder deutlich mehr Menschen unterwegs gewesen als im Pandemie-Jahr 2021.
Anstieg bei Alkoholunfällen
Ein auffälliger Anstieg wurde bei Alkoholunfällen registriert. Zwischen 2015 und 2019 hatte die Zahl der Unfälle, bei denen mindestens einer der Beteiligten alkoholisiert war, laut Mitteilung zwischen 34.000 und 36.000 im Jahr geschwankt. Während der Pandemie habe sie unter 33.000 gelegen. Im Jahr 2022 habe es dagegen 38.771 Unfälle mit mindestens einem alkoholisierten Beteiligten gegeben.
Ein Geisterrad an einer stark befahrenen Straße
Die meisten tödlich Verunglückten saßen in einem Auto, nämlich 43 Prozent. 18 Prozent der Verkehrstoten waren vor dem Unfall auf Motorrädern oder -rollern unterwegs, 17 Prozent mit dem Fahrrad und 13 Prozent zu Fuß. Einige verunglückten außerdem mit Güterkraftfahrzeugen oder E-Scootern tödlich. Der Anteil der Fahrradfahrer an allen Verkehrstoten habe sich seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt.
Mehr Unfälle mit Personenschaden in NRW
Auf den nordrhein-westfälischen Straßen ereigneten sich im Jahr 2022 laut Statistischem Landesamt 63.157 Unfälle mit Personenschaden. Das waren 16,2 Prozent mehr als 2021 - und damit der höchste Wert seit 2009. Insgesamt 452 Menschen kamen im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen ums Leben.