Ticker von Mittwoch (18.08.2021) zum Nachlesen

Stand: 18.08.2021, 20:08 Uhr

  • Jecken erwarten "weitgehend normale" Karnevalssession
  • Lehrer sehen laut Umfrage bei vielen Schülern Lernrückstände
  • Impfinteresse in NRW steigt wieder
  • Inzidenz klettert in NRW auf fast 65
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Jecken erwarten "weitgehend normale" Karnevalssession

Das Festkomitee Kölner Karneval geht davon aus, dass in der kommenden Session Geimpfte und Genesene an allen Karnevalsveranstaltungen ohne Beschränkungen teilnehmen können. Dasselbe gilt für Menschen mit negativem PCR-Test. Das ist das Ergebnis eines Treffens von Vertretern der NRW-Landesregierung mit einer Delegation der Karnevalshochburg Köln. Die Karnevalisten erwarten für diese Gruppen eine "weitgehend normale Karnevalssession" - jedenfalls für Geimpfte, Genesene und Laborgetestete. Dann sollten "nach heutigem Kenntnisstand Karnevalssitzungen, -bälle und -partys ohne zahlenmäßige Beschränkung der Besucherzahlen möglich sein."

20.05 Uhr: Steinmeier trifft Bürger aus NRW zu Lage-Gespräch

Frank-Walter Steinmeier | Bildquelle: POC ARD

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt erstmals direkt mit Bürgerinnen und Bürgern zu einem Lage-Gespräch über Erfahrungen in der Corona-Pandemie zusammen. Zuvor hatte es drei solcher "Bürgerlagen" digital gegeben. Weiterhin online können auch Zuschauerinnen und Zuschauer im Livestream Fragen an die Gesprächsrunde stellen. Zu Gast im Schloss Bellevue sind auch Gäste aus NRW: Ehrenamtliche aus einem Fußballverein und eine Schulleiterin.

19.34 Uhr: Hamburg bekommt zentralen Gedenkort für Corona-Opfer

Die Stadt Hamburg will einen zentralen Gedenkort für die Opfer und die Folgen der Corona-Pandemie schaffen. Die Fraktionen von SPD, Grünen, CDU und Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft beschlossen einen entsprechenden gemeinsamen Antrag. Die AfD-Fraktion enthielt sich bei der Abstimmung. Bei der Wahl und Ausgestaltung des Ortes sollen Hinterbliebene und die Religionsgemeinschaften miteinbezogen werden.

18.51 Uhr: Eishockey-Teams in NRW dürfen Zuschauer zulassen

Zum Saisonstart der Deutschen Eishockey Liga dürfen sich die Krefeld Pinguine und die Kölner Haie in ihren ersten Heimspielen auf Zuschauerunterstützung freuen. Die Krefelder können in ihren ersten beiden Spielen in der heimischen Yayla Arena am 10. und 17. September jeweils bis zu 5.000 Besucher empfangen. Die Kölner dürfen in ihrem ersten Spiel vor eigenem Publikum am 10. September sogar 9.300 Zuschauer zulassen.

17.01 Uhr: WHO hält Drittimpfungen noch nicht für nötig

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält Corona-Auffrischungsimpfungen derzeit noch nicht für erforderlich. Die aktuellen Daten deuten nicht darauf hin, dass eine solche Booster-Impfung nötig sei, sagt WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan auf einer Pressekonferenz in Genf. Ein WHO-Berater sagte, erst sollten alle Menschen weltweit zwei Dosen erhalten, bevor die vollständig Geimpften eine Auffrischung bekommen.

17.00 Uhr: Dritte Impfung in den USA ab Mitte September

Die USA bieten von Mitte September an allen Bürgern eine Corona-Auffrischungsimpfung an. Die US-Gesundheitsbehörden begründeten dies mit einer über die Zeit nachlassenden Schutzwirkung der Impfstoffe und der Ausbreitung der Delta-Variante. Ab dem 20. September soll deswegen eine dritte Dosis mit den Vakzinen von Biontech/Pfizer oder Moderna verimpft werden.

16.35 Uhr: Merkel fordert zum Impfen auf

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat jene, für die eine Impfung in Frage kommt, zu diesem Schritt aufgerufen. "Lassen Sie sich impfen, Sie tun damit ein gutes Werk. Nicht nur für sich, sondern auch für unsere Gemeinschaft, für die der öffentliche Gesundheitsdienst so sehr arbeitet", sagte Merkel in Berlin. Sie nahm eine Ehrung des Berufsverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes entgegen.

16.14 Uhr: Inzidenz Ungeimpfter in Bayern zehnmal so hoch

In Bayern sind Ungeimpfte derzeit zehnmal so oft von Corona-Infektionen betroffen wie Geimpfte. "Derzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei Ungeimpften in Bayern bei 58 pro 100.000 Einwohner. Dagegen beträgt sie bei Geimpften in Bayern nur 5,75 pro 100.000 Einwohner", sagt Gesundheitsminister Klaus Holetscheck (CSU).

15.50 Uhr: Tierhäuser im Gelsenkirchener Zoo bleiben wegen Corona zu

Wegen der neuen Corona-Regeln in NRW schließt der Zoo in Gelsenkirchen ab Freitag seine Tierhäuser. In Innenräumen wie etwa dem Tropenparadies in der Zoom Erlebniswelt müsste die Immunisierung der Besucher kontrolliert werden, erklärte eine Zoosprecherin. "Wir können den Aufwand dafür nicht leisten." Denn für den Einlass in den Tierpark selbst sei wiederum kein "3G-Nachweis" nötig.

14:44 Uhr: IfW-Chef wirft Regierung Versäumnisse bei Corona-Datenerhebung vor

Der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, wirft der Bundesregierung gravierende Versäumnisse beim Erheben verlässlicher Coronazahlen vor. "Deutschland könnte umfassende, genaue Daten zur Pandemie erheben: vom Infektionsgeschehen bis zum Impfen. Anhand dieser Daten könnte die Politik zielgerichtete Maßnahmen ergreifen", sagt Felbermayr dem "Spiegel". Die systematische Datenerhebung sei politisch nicht gewollt.

Dem Magazin zufolge hatte Felbermayrs IfW zusammen mit dem Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie und anderen Institutionen der Bundesregierung ein Konzept für ein Corona-Screening vorgelegt - ohne Erfolg. "Ich bezweifle stark, dass die verantwortlichen Politiker Interesse daran haben, so kurz vor der Wahl ein komplettes Datenbild zu erheben", sagt Felbermayr. "Dann kommen am Ende Informationen heraus, die man nicht kontrollieren kann oder die vielleicht sogar Politikversagen belegen könnten."

14.31 Uhr: Kölner CSD wegen Corona mit anderer Route im August

Die Kölner Christopher-Street-Day-Parade wird am 29. August kleiner als gewohnt und auf veränderter Route stattfinden. Normalerweise läuft die Demonstration Anfang Juli, wegen der Corona-Pandemie ist sie dieses Jahr aber verschoben worden.

"Es gibt einige Teilnehmer weniger, wir sind aber immer noch eine Riesendemonstration", sagte Cologne-Pride-Sprecher Hugo Winkels. Um sicherzustellen, dass Abstände eingehalten werden könnten, habe man die Wegstrecke geändert. Sie führe jetzt nicht mehr durch enge Innenstadtstraßen, sondern linksrheinisch über die breite Rheinuferstraße zum Heumarkt und dann über die Deutzer Brücke.

14.03 Uhr: Disco-Betreiber: Kritik an PCR-Test-Vorschrift für Club-Besuch

Der Berufsverband der Discotheken-Betreiber will ein Gerichtsverfahren gegen die PCR-Test-Vorschrift für den Besuch von Tanzveranstaltungen unterstützen. "Kein junger Mensch lässt sich - weit vor dem Wochenende - für rund 70 Euro testen. Das ist eine Impfpflicht, die nicht so heißen und nur Druck ausüben soll." Das sagte Disco-Besitzer Holger Bösch, stellvertretender Präsident des Berufsverbandes deutscher Diskotheken und Tanzbetriebe (BDT).

Entsprechend der neuen Corona-Regeln in NRW müssen ab Freitag in Städten und Kreisen mit einer Sieben-Tages-Inzidenz über 35 alle Club-Besucher, die nicht geimpft oder genesen sind, einen maximal 48 Stunden alten negativen PCR-Test vorlegen. Für andere Indoor-Veranstaltungen oder Sport genügt ein Schnelltest.

13.50 Uhr: Immunsystem von Kindern bekämpft Virus laut Forschern schneller

Das kindliche Immunsystem scheint laut Forschern auf die Attacken des Coronavirus besser vorbereitet zu sein als das von Erwachsenen. Die Zellen der oberen Atemwege befinden sich einer aktuellen Untersuchung zufolge bereits in erhöhter Alarmbereitschaft und können das Virus im Falle einer Infektion schnell bekämpfen, bevor es sich massiv vermehrt. Das erklärt vermutlich auch, warum Kinder sehr viel seltener als Erwachsene schwer an Covid-19 erkranken. Das berichten Forschende aus Berlin und Heidelberg im Fachmagazin "Nature Biotechnology".

12.55 Uhr: Impfaktion an Moschee in Bönen

Piks nach der Predigt: Nach dem traditionellen Freitagsgebet in einer Moschee in Bönen (Kreis Unna) können sich Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen. Es stünden ausreichend Dosen des Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Gemeindemitglieder und generell alle Impfwilligen bereit, sagte ein Kreissprecher. "Jeder, der eine Impfung bekommen möchte, bekommt an dem Tag auch eine Impfung."

Medizinisches Personal und ein Arzt seien ab 14 Uhr vor Ort, um Menschen ab 16 Jahren zu immunisieren. Die Impfaktion des Kreises soll den Angaben zufolge in den Räumen der Gemeinde der "Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion" (DITIB) in Bönen stattfinden. Auch in der Kreisstadt Lünen werde bei einer DITIB-Gemeinde am Freitag zwischen 14 bis 17 Uhr geimpft. Zuvor hatte der "Westfälische Anzeiger" berichtet.

12.11 Uhr: Impfinteresse in NRW steigt wieder

Das zum Ferienstart gesunkene Interesse an einer Corona-Impfung hat im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen zum Ferienende hin leicht zugenommen. Innerhalb einer Woche stieg die Zahl der mindestens einmal Geimpften um gut 183.000, wie ein Vergleich der heute veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit denen vor einer Woche zeigt. Zuvor waren es im Mittwochsvergleich lediglich knapp 139.000 Menschen, nachdem die Zahl zweimal hintereinander in der Größenordnung von rund 159.000 Einwohnern gestiegen war.

Nach wie vor dominieren die Zweitimpfungen die Impfaktion in Nordrhein-Westfalen. Die Zahl der vollständig Geimpften stieg im bevölkerungsreichsten Bundesland binnen einer Woche um knapp 500.000. Zuvor betrug der Zuwachs gut 531.000 im Mittwochsvergleich, nachdem das Plus zweimal hintereinander rund 435.000 binnen einer Woche betragen hatte.

Die Auffrischungsimpfungen werden in der Impfstatistik des RKI noch nicht ausgewiesen. Sie sollen nach Auskunft der Pressestelle ab 1. September auch rückwirkend beziffert werden. Vollständig geimpft sind in NRW nach den jüngsten RKI-Daten 60,3 Prozent der Einwohner. Mindestens einmal geimpft sind 67,1 Prozent der Bevölkerung. NRW liegt damit laut RKI-Zahlen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 57,8 beziehungsweise 63,5 Prozent.

12.02 Uhr: Reisemobile in der Pandemie immer beliebter

Reisemobile und Caravans sind in Deutschland angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie so gefragt wie noch nie. Allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden rund 75.000 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen, wie der Caravaning Industrie Verband (CIVD) heute in Düsseldorf berichtete. Die Verkaufszahlen hätten damit eine Rekordhöhe erreicht und das hohe Vorjahresniveau noch einmal um 6 Prozent übertroffen.

Die Begeisterung deutscher Urlauber für Caravaning sei auch 2021 ungebrochen, betonte CIVD-Geschäftsführer Daniel Onggowinarso.

11.51 Uhr: Historisch wenige tödliche Bergunfälle im Corona-Jahr

Beim Bergsport sind im vergangenen Jahr weniger Mitglieder des Deutschen Alpenvereins (DAV) ums Leben gekommen als je zuvor in den vergangenen 70 Jahren. Das Jahr und damit auch die Unfallzahlen seien "ganz klar von Corona geprägt gewesen", sagte Lukas Fritz von der DAV-Sicherheitsforschung heute bei der Vorstellung der Bergunfallstatistik in München. Die Sorge, dass der pandemiebedingte Ansturm auf die Berge die Unfälle nach oben schnellen lassen könnte, habe sich nicht bestätigt, sagte DAV-Sprecher Thomas Bucher.

28 DAV-Mitglieder kamen 2020 in den Bergen ums Leben - halb so viele wie im Jahr zuvor (56), in dem es aber vergleichsweise viele Todesfälle gab. Zugleich sei es die geringste Zahl seit der ersten Statistik 1952. Damals gab es 43 Tote bei rund 110.000 Mitgliedern.

11.00 Uhr: Umfrage: Lehrer sehen bei vielen Schülern Lernrückstände

Fast jede zweite Lehrkraft in Deutschland sieht laut einer Umfrage bei mehr als der Hälfte der Schüler gravierende Lernrückstände durch die Corona-Pandemie. Während rund 47 Prozent dies befinden, machen etwa 44 Prozent solche Lernrückstände bei weniger als der Hälfte der Schüler oder nur bei sehr wenigen aus. Das geht aus dem heute in Berlin vorgestellten aktuellen Bildungsmonitor der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hervor.

Die Initiative folgert aus den Ergebnissen, dass eine genaue und möglichst individuelle Überprüfung der Lernstände wichtig sei. Statt pauschaler Maßnahmen müssten zielgerichtete Angebote erarbeitet werden.

10.32 Uhr: Formel 1: Großer Preis von Japan erneut abgesagt

Die Pandemie wirbelt den Kalender der Formel 1 weiter durcheinander. Heute verkündete die Königsklasse die Absage des für den 10. Oktober geplanten Großen Preises von Japan in Suzuka. Die Entscheidung sei von der Regierung des Olympia- und Paralympics-Gastgebers aufgrund der anhaltend komplexen Pandemie-Lage getroffen worden.

Die Formel 1 will über einen möglichen Ersatzausrichter in den kommenden Wochen informieren. Zuvor waren bereits die Rennen in China, Singapur, Australien und Kanada abgesagt worden.

10.05 Uhr: Weniger Freiheiten für Getestete rechtlich bedenklich?

Die Freiheitsrechte von ungeimpften Menschen in der Pandemie unabhängig von einem Corona-Testergebnis einzuschränken, ist nach Meinung des Verfassungsrechtlers Steffen Augsberg nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. "Wir dürfen nicht vergessen, dass es auch Menschen gibt, die sich nicht gegen das Sars-CoV-2-Virus impfen lassen können, wie etwa Kinder oder immungeschwächte Personen", sagte der Gießener Jura-Professor und Mitglied im Deutschen Ethikrat dem Evangelischen Pressedienst. Zudem könnten auch Geimpfte das Virus weiterverbreiten.

Statt pauschal nur Geimpften und Genesenen den Zugang etwa zu Fitnessstudios oder Restaurants zu erlauben, müsse genauer hingeschaut werden, wie hoch das Ansteckungsrisiko bei einzelnen Personengruppen ist, sagte er. Auch regional unterschiedlich hohe Inzidenzen könnten berücksichtigt werden.

9.56 Uhr: Gebauer setzt auf Präsenzunterricht

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat im Interview mit WDR 5 noch einmal bekräftigt, das heute beginnende Schuljahr mit durchgehendem Präsenzunterricht durchführen zu wollen. "Wir starten in Präsenz und ich habe auch gesagt: Ich werde alles daran setzen, dass wir im Präsenzunterricht verbleiben. Nach dem Motto Schützen, Testen, Impfen - mit all unseren Maßnahmen, die den Präsenzunterricht auch sicher machen", so Gebauer.

9.43 Uhr: Arbeitskosten trotz Corona stabil

Trotz der Corona-Krise haben sich die Arbeitskosten der deutschen Wirtschaft im vergangenen Jahr stabil entwickelt. 2020 sind die Arbeitskosten um 2,3 Prozent gestiegen und lagen damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (2,4 Prozent), wie die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung mit Verweis auf eine Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) mitteilte. EU-weit lag der Anstieg der Arbeitskosten bei 2,7 Prozent.

Stärker von der Pandemie betroffen waren nach Angaben des IMK dagegen die Lohnstückkosten, da die Produktivität durch den zeitweiligen Zusammenbruch von Lieferketten und durch die Einführung der Kurzarbeit für Millionen Beschäftigte zunächst sank. Die Lohnstückkosten seien im Jahresdurchschnitt 2020 um 4,2 Prozent gestiegen, würden allerdings seit dem zweiten Halbjahr bei sich erholender Produktivität wieder sinken. Das IMK rechnet im Jahresdurchschnitt 2021 mit einem Rückgang der Lohnstückkosten um 2,1 Prozent und 2022 um 1,2 Prozent.

9.12 Uhr: Lauterbach warnt vor Infektionen durch Bahnstreik

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat den angedrohten erneuten Bahnstreik in der Corona-Pandemie kritisiert. "Der Streik der Lokführer wird zu mehr Corona-Infektionen führen", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Überfüllte Züge würden erheblich zur Weiterverbreitung der Delta-Variante beitragen. Ein Tarifstreit "in dieser Form auf dem Rücken der gesunden Bevölkerung ist ziemlich rücksichtslos", kritisierte Lauterbach.

Der SPD-Politiker betonte mit Blick auf die jüngste Streikandrohung der Lokführergewerkschaft GDL, er bedauere, dass zu diesem Zeitpunkt der Pandemie und auf diese Art gestreikt werde. "Es hätte Wege geben, andere Bereiche oder Abteilungen der Bahn wirksam zu bestreiken und gleichzeitig das Gesundheitsrisiko gering zu halten. Aber das war offenbar von vornherein nicht geplant", bemängelte Lauterbach. Es gehe der Gewerkschaft offenbar auch "um möglichst viel Außenwirkung".

8.45 Uhr: Österreich denkt über Beschränkungen für Umgeimpfte nach

In Österreich könnte es ab dem Herbst Beschränkungen für Ungeimpfte geben. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) kann sich etwa vorstellen, dass Veranstaltungen av Oktober nur von Geimpften besucht werden dürfen. Zuerst müsse aber jeder die Gelegenheit gehabt haben, sich impfen zu lassen. Derzeit gilt für Veranstaltungen, Freizeiteinrichtungen oder die Gastronomie die "3-G-Regel". Eingelassen werden darf wer getestet, geimpft oder genesen ist.

8.33 Uhr: Warnung vor falschen Impfangeboten

Die Verbraucherzentralen warnen vor Betrug mit falschen Impfangeboten. "Manche Menschen klingeln gerade in den sozialen Brennpunkten an Haustüren, um vermeintliche Impfungen zu verkaufen", sagte der Vorstand des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Klaus Müller, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Am Ende ist das Geld weg, eine Impfung gibt es nicht." Um solchen Machenschaften einen Riegel vorzuschieben, gehörten Haustürgeschäfte verboten, sagte Müller.

8.12 Uhr: Hotelbranche in NRW erholt sich etwas

In der von der Coronakrise stark getroffenen Hotelbranche gibt es Anzeichen der Erholung. Im Juni stieg die Zahl der Übernachtungen in Nordrhein-Westfalens Beherbergungsbetrieben um 10,6 Prozent auf 2,4 Millionen, wie das Landesstatistikamt IT.NRW mitteilte.

Der Weg zurück auf Vorkrisenniveau ist aber noch weit: Im Juni 2019 waren es 4,9 Millionen Übernachtungen gewesen, also mehr als das Doppelte der diesjährigen Juni-Zahl.

7.48 Uhr: Impfpflicht bei Fluggesellschaft Qantas

Alle Mitarbeiter der australischen Fluggesellschaft Qantas müssen sich gegen Corona impfen lassen. Für Piloten, Flugbegleiter und Bodenpersonal gilt eine Frist bis zum 15. November, die restlichen Mitarbeiter bekommen bis Ende März 2022 Zeit, wie das Unternehmen heute mitteilte. Ausnahmen werde es für Menschen geben, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

"Ein Besatzungsmitglied kann an einem einzigen Tag mehrere Städte anfliegen und mit Tausenden Menschen in Kontakt kommen", sagte Qantas-Geschäftsführer Alan Joyce. Es sei daher "sehr wichtig", dass die Mitarbeiter geimpft seien. "Ich denke, dass dies die Art von Führung und Sicherheit ist, die die Menschen von uns erwarten."

7.22 Uhr: Drosten: Delta unterstreicht Impf-Notwendigkeit

Ungeimpften Erwachsenen steht nach Ansicht des Virologen Christian Drosten ein schwieriger Herbst und Winter bevor. "Allen, vor allem allen ab 45 Jahren, ist dringend zu raten, sich sehr ernsthaft damit auseinanderzusetzen, ob sie sich wirklich nicht impfen lassen wollen", sagte der Charité-Forscher der Nachrichtenagentur dpa. "Wer sich nicht impfen lässt, wird sich infizieren, und das vielleicht schon in diesem Winter."

Zu bedenken sei, dass das Infektionsrisiko für Ungeimpfte in diesem Herbst und Winter auch deswegen steige, weil aufgrund der hohen Impfquote täglich mehr Neuansteckungen zugelassen würden als noch im vorherigen Winter. Hinzu komme, dass Geimpfte einige Zeit nach der Impfung das Virus sehr wahrscheinlich weitergeben könnten, auch ohne dabei selbst zu erkranken.

Durch ein selbsttätiges Auslaufen der Pandemie verschont zu bleiben, darauf könne niemand hoffen, erläuterte Drosten. Die Impfung sei aufgrund der Delta-Variante keine primäre Frage des Gemeinschaftsschutzes. Es gehe jetzt vielmehr darum, sich selbst zu schützen.

7.03 Uhr: Papst ruft zu Corona-Impfung auf

Papst Franziskus hat zur Impfung gegen das Coronavirus aufgerufen. Sich mit den zugelassenen Impfstoffen impfen zu lassen, sei ein Akt der Liebe, "für sich, für seine Familie und Freunde, sowie für alle Völker", sagte das Kirchenoberhaupt in einer Videobotschaft. Es sei eine einfache, aber tiefgreifende Weise, sich für das Gemeinwohl einzusetzen und für sich und andere zu sorgen, vor allem für die besonders Verletzlichen. Die entwickelten Impfstoffe gäben zudem Grund zur Hoffnung auf ein Ende der Pandemie, aber nur, wenn sie für jeden verfügbar seien und alle zusammenarbeiteten, ergänzte der 84-Jährige, der selbst seit Jahresbeginn vollständig geimpft ist.

6.17 Uhr: Corona-Spürhund in französischem Altersheim

Erstmals ist in Frankreich ein speziell ausgebildeter Corona-Spürhund in einem Altersheim im Einsatz. Pokaa, ein zwei Jahre alter Golden Retriever, soll künftig regelmäßig Bewohner und Angestellte des elsässischen Heims auf eine Infektion mit dem Virus testen, wie die Ausbilder des Hundes vom Verein Handi'Chiens der Deutschen Presse-Agentur sagten. Pokaa kann dank einer vierwöchigen Zusatzausbildung an einer französischen Hochschule für Veterinärmedizin das sogenannte Spike-Protein des Coronavirus in Schweißproben erschnüffeln.

Dass Hunde in der Lage sind, mit ihrem ausgezeichneten Geruchssinn Corona-Infektionen aufzuspüren, ist wissenschaftlich belegt. Jüngst veröffentlichten etwa Forscher der Tierärztlichen Hochschule Hannover eine Studie zum Thema.

6.02 Uhr: Bordell-Verband kritisiert PCR-Test-Regel

Die Sexarbeit-Branche lehnt die neuen Corona-Test-Regeln zum Bordell-Besuch als zu restriktiv und ungerecht ab. Laut aktueller Corona-Schutzverordnung in NRW müssen Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, bei sexuellen Dienstleistungen in Kommunen und Kreisen mit einer 7-Tages-Inzidenz über 35 künftig einen maximal 48 Stunden alten negativen PCR-Test vorgelegen. "Jeder spontane Bordellbesuch ist damit ausgeschlossen und das Amüsement verteuert sich deutlich", sagte Stephanie Klee, Vorstand des Bundesverbandes Sexuelle Dienstleistungen, der rund 100 Mitglieder, überwiegend Bordellbetreiber, vertritt.

6.00 Impfdiskussion unter Fußballprofis

Die Spielergewerkschaft VDV appelliert an die Fußball-Clubs, die Entscheidungen ihrer Spieler im Hinblick auf mögliche Corona-Impfungen zu akzeptieren. "Die Impfdiskussion betrifft nicht nur den Fußball, sondern die gesamte Gesellschaft. Es gilt, unterschiedliche Meinungen zu respektieren und weiterhin gute medizinische Aufklärung im Sinne des Gesundheitsschutzes zu betreiben", sagte VDV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky.

In den vergangenen Tagen hatte die Diskussion um Impfungen von Fußball-Profis zugenommen. "Ich kann mir Stand heute sehr schwer vorstellen, dass Mainz 05 noch mal einen Spieler verpflichtet, der nicht geimpft ist", hatte unter anderem der Sportvorstand des FSV Mainz 05, Christian Heidel, gesagt. Hintergrund ist, dass der FSV am Wochenende zum Spiel gegen RB Leipzig antreten musste, obwohl elf Spieler in angeordneter Quarantäne waren. Drei von ihnen hatten sich mit dem Coronavirus infiziert.

6.00 Uhr: Starker Anstieg bei Neuinfektionen in NRW

In Nordrhein-Westfalen liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt nach vorläufigen Daten des Robert-Koch Instituts auf 40,8 von 37,4 am Vortag. In NRW liegt die Inzidenz heute bei 64,6 (Vortag: 58,8).

Auf die höchsten Inzidenzwerte in NRW kommen Wuppertal (108,7), Bonn (104,6), Leverkusen (95,9) und Bielefeld (91,3). Den niedrigsten Wert vermeldet der Landkreis Kleve mit 20,2.

5.48 Uhr: Regierung nennt keine Details zu Laschet-Telefonat mit Smudo

Die Landesregierung verrät den Grünen im Landtag keine Details aus dem Telefonat zwischen Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Rapper Smudo von den "Fantastischen Vier". Die Grünen-Fraktion hatte eine Kleine Anfrage gestellt, nachdem Laschet nach eigenen Angaben mit dem Musiker wegen der Corona-App "Luca" gesprochen hatte. Smudo hatte die Entwickler unterstützt und wurde zum prominenten Gesicht der App.

"Über veröffentlichte Pressemitteilungen hinaus erteilt die Staatskanzlei grundsätzlich keine Auskunft über konkrete Inhalte nicht öffentlicher Gespräche des Ministerpräsidenten", heißt es nun in der Antwort des Wirtschaftsministeriums an die Grünen. Am Ende habe man aber keinen Vertrag mit den "Luca"-Machern über eine landesweite Nutzung der App abgeschlossen. Stattdessen habe man sich für eine offene Schnittstelle ("Iris") entschieden, um keiner App "eine bevorzugte Stellung" einzuräumen. Die Einführung von "Iris" habe sich aber als komplizierter dargestellt, als gedacht.

Grünen-Politiker Matti Bolte-Richter sagte dazu: "Wieder einmal war für Armin Laschet die schnelle Schlagzeile wichtiger als die nachhaltige Problemlösung. Er wollte sich in der Corona-Krise als Macher mit Draht zu Prominenten inszenieren. Konkret passiert ist nichts - leider nicht nur mit Blick auf die unsichere Luca-App, sondern insgesamt."

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