Ticker vom Samstag (07.08.2021) zum Nachlesen

Stand: 07.08.2021, 19:27 Uhr

  • PCR-Test für alle Reiserückkehrer?
  • Inzidenz in NRW steigt auf 31,3
  • 54,5 Prozent der Deutschen vollständig geimpft
  • Supermarkt-Gutscheine als Impfprämie?
  • Teile Frankreichs ab Sonntag Corona-Hochrisikogebiet
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Montgomery für PCR-Test für alle Reiserückkehrer aus dem Ausland

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery befürwortet eine Corona-Testpflicht für alle aus dem Ausland nach Deutschland heimkehrenden Urlauber – auch für diejenigen, die geimpft oder genesen sind. Bislang sind diese von der Testpflicht bei der Rückkehr aus dem Urlaub ausgenommen, es sei denn sie haben ein Virusvariantengebiet besucht. Der Ärztefunktionär begründete dies mit Impfdurchbrüchen bei Doppelgeimpften.

Selbst jene, die keine Symptome verspürten, hätten womöglich "Virus-Material im Gepäck", sagte Montgomery der ARD. Es müsse verhindert werden, dass es zu einem "großen Eintrag von Viren aus dem Ausland" komme. Daher sei er dafür, dass alle, die über die Grenze zurück nach Deutschland kommen, einen PCR-Test machen.

19.25 Uhr: RKI: Impfkampagne hat Zehntausende Todesfälle verhindert

Impfungen gegen das Coronavirus haben nach einer Analyse des Robert Koch-Instituts (RKI) eine hohe Wirksamkeit und können Zehntausende Leben retten. Nach einer Modellrechnung sind durch die Impfkampagne im Verlauf der dritten Corona-Welle geschätzt 38,300 Todesfälle verhindert worden. Die Zahl der verhinderten Meldefälle wird auf über 706.000 beziffert. Deutschland stehe im Moment am Anfang einer vierten Welle, heißt es vom RKI weiter. Um deren Ausmaß so gering wie möglich zu halten, sei es nötig, den Anteil der geimpften Bevölkerung schnellstmöglich zu erhöhen.

18.01 Uhr: Inzidenz in NRW steigt auf 31,3

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Morgen 3.206 Neuinfektionen in Deutschland. Die bundesweite Inzidenz steigt von 20,4 auf 21,2. Außerdem wurden 24 neue Todesfälle mit oder an Covid-19 registriert.

In NRW steigt die Inzidenz sogar auf 31,3. Gestern hatte der Wert noch bei 30,2 gelegen. Registriert wurden innerhalb eines Tages 947 neue Fälle, außerdem zwei Tote. Am höchsten fiel die Inzidenz in Solingen mit 77,9 aus. Es folgen der Oberbergische Kreis (52,6) und Leverkusen mit 47,6. Köln lag bei 43,8 und Düsseldorf bei 41,5.

17.22 Uhr: Impfmobil in Düsseldorf für Japan- und Manga-Fans

Für Fans der japanischen Popkultur bietet die Stadt Düsseldorf mit einem mobilen Impfteam Coronaschutz-Impfungen. Besucher der "DoKomi 2021" - Deutschlands größter Anime-, Manga- und Japan-Convention -, die an diesem Wochenende stattfindet, können nach Angaben der Stadt Düsseldorf ohne Termin zur Impfung kommen. Zu dem zweitägigen Treffen werden mehrere Tausend Besucher erwartet. Sie müssen Impfung, Genesung oder ein negatives Testergebnis nachweisen. Stadtdirektor Burkhard Hintzsche sagte laut Mitteilung, man gehe bewusst auf eine junge Zielgruppe zu. Zuletzt seien rund 70 Prozent aller Neuinfektionen auf die Altersgruppe der 10- bis 40-Jährigen entfallen. Das Düsseldorfer Impfmobil fährt seit dem 26. Juli fast täglich wechselnde Standorte an.

17.17 Uhr: Wieder Proteste in Frankreich

In Frankreich haben das vierte Wochenende in Folge Zehntausende gegen Impfpass und verschärfte Corona-Regeln demonstriert. Kundgebungen gab es am Samstag wieder in der Hauptstadt Paris, aber auch in zahlreichen anderen Städten. In Nizza am Mittelmeer gingen nach einem Bericht des Nachrichtensenders BFMTV zwischen 10.000 und 20.000 Menschen auf die Straße. Am vergangenen Wochenende waren es nach offiziellen Angaben landesweit insgesamt mehr als 200.000 Teilnehmer.

17.11 Uhr: Lauterbach: Inzidenz sollte weiter ein wichtiger Richtwert bleiben

Für die Bewertung der Pandemie-Lage in Deutschland sollte aus Sicht des SPD-Gesundheitspolitikers Karl Lauterbach die Corona-Inzidenz nicht mehr ausschließlich der zentrale Richtwert sein. Allerdings wäre es ein "großer Fehler“, dem Inzidenz-Wert gar keine Beachtung mehr zukommen zu lassen, sagte Lauterbach dem WDR. Denn von allen Indikatoren, die es gebe, sei die Inzidenz immer noch die wichtigste. Sie zeige, ob es mit Blick auf Corona "schlimmer oder besser" wird.

Vor der Bund-Länder-Konferenz am Dienstag hatte SPD-Chefin Saskia Esken am Wochenende eine Neuausrichtung der Corona-Warnwerte gefordert. Es müsse künftig mehr auf die Auslastung des Gesundheitssystems geachtet werden, sagte Esken der "Rheinischen Post". Ähnlich äußerten sich die Regierungschefs von Bremen und Niedersachsen, Andreas Bovenschulte und Stephan Weil (beide SPD), sowie der Einzelhandelsverband HDE.

13.25 Uhr: Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte rät Schwangeren zur Impfung

Der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, Christian Albring, rät Schwangeren zu einer Impfung gegen das Coronavirus. Da die inzwischen verbreitete Delta-Variante mit einer hohen Infektiosität und mit einer erhöhten Erkrankungsrate auch unter Schwangeren einhergehe, "ist nach Ansicht der Gynäkologenverbände eine Impfung vor und in der Schwangerschaft sowie im Wochenbett und in der Stillzeit sinnvoll", sagte Albring dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vom Samstag. "Rechtlich sind Ärztinnen und Ärzte und die Schwangere bei diesen Impfungen inzwischen durch das Infektionsschutzgesetz geschützt", sagte Albring weiter. Er bedauerte, dass bislang keine Empfehlung der Ständige Impfkommission (Stiko) für die Impfung von Schwangeren vorliege.

12.49 Uhr: 54,5 Prozent der Deutschen vollständig geimpft

Mehr als 45 Millionen Menschen in Deutschland sind mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht einer Quote von 54,5 Prozent, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag auf Twitter schrieb. Insgesamt 51,8 Millionen Menschen oder 62,3 Prozent haben mindestens eine erste Impfung bekommen. Bei den meisten verwendeten Impfstoffen mit Ausnahme von Johnson & Johnson sind derzeit zwei Dosen für den vollen Schutz gegen Covid-19 nötig.

12.44 Uhr: Stiko-Chef: Aktionismus in Impfdebatte nicht hilfreich

Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat der Politik Aktionismus in der Impfdebatte vorgeworfen. "Der Aktionismus in der Politik trägt sicher nicht zur Beruhigung der Menschen bei", sagte Mertens der «Augsburger Allgemeinen» (Samstag). "Ich weiß gar nicht genau, warum das so gemacht wird. Für die Wahrnehmung in der Bevölkerung wäre es besser, wenn die Dinge etwas ruhiger und überlegter angegangen würden", sagte Mertens zu der Diskussion um die Impfung von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Er fühle sich durch die politische Debatte aber nicht unter Druck.

12.38 Uhr: Deutsche wollen offenbar am liebsten Supermarkt-Gutscheine als Impfprämie

Ob Gratis-Joint in New York oder Freigetränke in Tel Aviv - bei den Impfanreizen zeigen sich manche Staaten äußerst kreativ. In Deutschland wünschen sich die Menschen am liebsten Einkaufsgutscheine für den Supermarkt als Impf-Prämie. Das berichtete die "Bild"-Zeitung (Samstagausgabe) unter Berufung auf eine Insa-Befragung. Aus dem Kreis der Befragten, die materielle Anreize überhaupt befürworten, sprachen sich demnach 70 Prozent für Supermarkt-Einkaufsgutscheine aus. An Gratis-Tickets für Sport- und Kulturveranstaltungen zeigten 33 Prozent dieser Befragten Interesse. Bratwürste wie in Thüringen und Sachsen befürworteten 17 Prozent. Allerdings ist eine Mehrheit von 52 Prozent der Befragten gegen materielle Anreize bei der Corona-Impfung. Etwa ein Drittel (33 Prozent) ist für ein solches Vorgehen. Insa befragte insgesamt 1001 Erwachsene.

9.29 Uhr: RKI-Studie: Impfkampagne hat womöglich Zehntausende Leben gerettet

Die Impfkampagne könnte laut einer Modellrechnung des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland geschätzt Zehntausende Todesfälle verhindert haben. Ohne Impfstoff hätte es im Verlauf der dritten Corona-Welle geschätzt 38.300 Tote geben können, schreiben die Studienautoren.

Das RKI weist allerdings darauf hin, dass verschiedene Parameter und Annahmen mit gewissen Unsicherheiten in die Rechnung eingeflossen sind.

8.44 Uhr: Lehrergewerkschaft: NRW-Schulen nicht gut vorbereitet

Wenige Tage vor Ferienende hat Sebastian Krebs, stellvertretender Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW (GEW), die Schulpolitik der Landesregierung scharf kritisiert. Es sei "nicht genügend Vorsorge getroffen" worden, "die Schulen pandemiesicher zu gestalten", sagte Krebs heute im WDR-"Morgenecho". Insbesondere das Förderprogramm für Luftfilter in Höhe von 90 Millionen sei zu knapp bemessen und komme ohnehin zu spät. "Wir verstehen nicht (…), warum das Ministerium die Vorsorge versäumt."

8.31 Uhr: Lauterbach schlägt PCR-Testpflicht für Ungeimpfte vor

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach schlägt eine PCR-Testpflicht für Ungeimpfte bei hohen Inzidenzwerten vor. "Antigen-Schnelltests, für die man in Testzentren ein Zertifikat erhält, liefern in 40 Prozent der positiven Fälle ein falsch-negatives Ergebnis", sagt Lauterbach der "Rheinischen Post". Auf dieser Grundlage sei es verantwortungslos, Ungeimpfte, die mit einem Schnelltest getestet werden, mit Geimpften und Genesenen in Hochrisikobereichen wie Clubs oder Restaurants gleichzustellen.

7.48 Uhr: Kritik an Einschränkungen für Ungeimpfte

Andrew Ullmann, FDP-Bundestagsabgeordneter und Infektiologe, hat sich heute im WDR-"Morgenecho" gegen eine Impfpflicht oder neue Einschränkungen für Ungeimpfte ausgesprochen: "Viel wichtiger wären für mich niederschwellige Impfangebote. In den Städten, an Grenzübergängen, da ist die Phantasie gefragt."

Gaststätten müssten auch in Zukunft für Ungeimpfte mit negativem Test offen bleiben, forderte Ullmann weiter. Alles andere wäre "wissenschaftlich völliger Blödsinn".

7.30 Uhr: Ministerpräsidenten fordern neuen zentralen Indikator

Vor der Bund-Länder-Konferenz am Dienstag nehmen die Forderungen nach einem Abschied von der Inzidenz als zentralem Richtwert zu. Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte der "Welt": "Wir brauchen einen neuen Wert, der das aktuelle Infektionsgeschehen beschreibt und Inzidenz und Impfquote nachvollziehbar miteinander ins Verhältnis setzt".

Bovenschulte betonte, dank der Impfungen sei es mittlerweile "deutlich unwahrscheinlicher" geworden, dass sich Menschen mit dem Coronavirus anstecken oder daran erkranken. Auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) dringt auf "neue Parameter für die Bewertung der Gefährdungslage".

0.05 Uhr: Teile Frankreichs ab Sonntag Corona-Hochrisikogebiet

Die Bundesregierung stuft größere Teile Südfrankreichs als Corona-Hochrisikogebiet ein. Von Sonntag an gelte das für die Regionen Okzitanien, Provence-Alpes-Côte d'Azur sowie die Insel Korsika und auch für die französischen Überseegebiete Guadeloupe, Martinique, Réunion, St. Martin und St. Barthélemy, teilte das Robert Koch-Institut gestern mit. Die Niederlande sind nach einem Rückgang der Infektionszahlen dann nicht mehr Hochrisikogebiet - mit Ausnahme der Landesteile in Übersee.

Menschen, die aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland einreisen, müssen eine digitale Einreiseanmeldung ausfüllen. Rückkehrer, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen in Deutschland in Quarantäne. Ein sogenanntes Freitesten mit einem frischen Negativ-Nachweis ist frühestens nach fünf Tagen möglich.

0.03 Uhr: 1. FC Köln lässt ab 2. Heimspiel nur noch Geimpfte und Genesene ins Stadion

Beim ersten Heimspiel des 1. FC Köln dürfen noch einige Zuschauer mit einem negativen Test ins Stadion. Für Fans, die weder geimpft noch genesen sind, ist die Partie gegen Hertha BSC die vorerst letzte Möglichkeit, ins Rhein-Energie-Stadion zu gehen. Danach dürfen nur noch Geimpfte und Genesene ins Stadion. Der 1. FC Köln ist damit der erste Verein in der Bundesliga, der keine Getesteten mehr ins Stadion lässt.

0 Uhr: NRW gibt über eine Million Impfdosen zurück

Weil das Interesse an Corona-Impfungen sinkt, gibt Nordrhein-Westfalen mehr als eine Million Corona-Impfdosen an den Bund zurück. Laut Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales meldet das Land Nordrhein-Westfalen insgesamt 922.400 Impfstoffdosen AstraZeneca und 125.200 Impfstoffdosen Johnson & Johnson aus dem Landeslager zur Rückführung anmeldet. Außerdem muss in Deutschland immer mehr Impfstoff vernichtet werden, weil die Haltbarkeit abläuft. Das ist das Ergebnis einer Recherche von WDR und NDR.

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