Was ist geplant für Februar?
Bund und Länder haben beschlossen, die geltenden Auflagen für Schulen und Kitas bis Mitte Februar (14.2) zu verlängern. Bis dahin sollen die Einrichtungen geschlossen oder die Präsenzpflicht ausgesetzt bleiben.
Darüber sei lange gerungen worden, und alle seien sich bewusst, dass dies "unglaubliche Einschränkungen" seien, sagte Bundeskanzlerin Merkel. Aber es gebe ernsthafte Hinweise, dass die mutierte Form des Virus' sich stärker bei Kindern und Jugendlichen verbreite, erklärte Merkel. "Und das müssen wir auch ernst nehmen."
Wie der Bund-Länder-Beschluss in NRW umgesetzt wird, teilt das Land NRW noch mit.
Was gilt bis Ende Januar?
Bis zum 31. Januar wird der Präsenzunterricht ausgesetzt. Das gab NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer bekannt. Seit Montag (11. Januar) läuft der Unterricht in sämtlichen Schulformen auf Distanz. An Schulen, die noch Zeit für die digitale Umstellung brauchten, begann der Distanzunterricht zwei Tage später.
Was wird aus dem Stufenplan?
Der Stufenplan, den Gebauer eigentlich nach den Ferien starten wollte, ist vom Tisch. Untersuchungen in anderen Ländern hatten zuletzt deutlich gezeigt, dass Schulen - anders, als bisher angenommen - durchaus Orte mit hoher Infektionsgefahr sind.
Was ist mit Notbetreuung?
Alle Schulen sollen ab Montag eine Betreuung für Schüler der Klassen 1 bis 6 anbieten, wenn diese beim Distanzunterricht nicht zu Hause betreut werden können. Die Notbetreuung ist auch für Kinder, die zuhause wegen schwieriger Verhältnisse in Gefahr sind. Ein regulärer Unterricht findet während der Betreuung nicht statt.
Was ist mit Klassenarbeiten?
Bis zum 31. Januar werden keine Klassenarbeiten geschrieben, so Gebauer. Ausnahmen seien zwingend zu schreibende Klausuren in den Jahrgangsstufen Q1 und Q2 und den Abschlussklassen der Berufskollegs.
Ausblick: Wie geht es nach Januar weiter?
Nachdem Schulministerin Gebauer (FDP) lange auf Präsenzunterricht beharrt hatte, schließt sie nun Schulschließungen auch nach dem 31. Januar nicht aus.
Falls sich die Dinge zum Besseren entwickeln und ab Februar doch wieder Unterricht in den Schulen stattfindet: Rosenmontag und Veilchendienstag sollen dieses Jahr in NRW ganz normale Unterrichtstage sein.
Da Karneval wegen der Pandemie dieses Jahr ausfalle, könnten die Tage dafür genutzt werden, Unterrichtsinhalte nachzuarbeiten, sagte Ministerin Gebauer. Normalerweise nutzen viele Schulen die vier beweglichen Ferientage in der Regel dafür, den Kindern in den Karnevalstagen um Rosenmontag frei zu geben.
Was ist der Stand der Wissenschaft zur Rolle von Schule in der Corona-Pandemie?
Immer wieder hieß es - auch in Studien -, Schulen würden nicht für viele Infektionen sorgen. Schulen spielen aber eine "große Rolle", sagt die WDR-Wissenschaftsjournalistin Julia Polke. "Das Problem ist: Kinder und Jugendliche haben häufig keine oder nur sehr milde Symptome, sodass sie das Virus unbemerkt an andere weitergeben können." Das wird von neuen Studien gedeckt.