Die nordrhein-westfälischen Impfzentren bieten ab Mittwoch wieder Erstimpfungen an. Für die kommende Woche würden rund 80.000 Dosen Biontech für Erstimpfungen in den Impfzentren zur Verfügung stehen, teilte das Landesgesundheitsministerium mit. In der Folgewoche seien es noch einmal 150.000 Dosen.
Wer kann dann Termine im Impfzentrum bekommen?
Ab kommenden Mittwoch 8.00 Uhr könnten zunächst über 60-Jährige sowie Personen ab 16 Jahren mit Vorerkrankungen Impftermine in den Zentren vereinbaren, teilte das Ministerium mit. Gleiches gelte für Beschäftigte von Krankenhäusern und aus Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Werkstätten für Menschen mit Behinderung.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) geht aber davon aus, dass alle NRW-Bürger über 12 Jahren, die einen Impftermin haben wollen, bis Ende Juli ein erstes Mal geimpft sein können.
Warum waren länger keine Erstimpfungen möglich?
Zuletzt waren in den Impfzentren fast ausschließlich Zweitimpfungen möglich gewesen, weil zu wenig Impfstoff vorhanden war. Man habe anfangs jede zweite Dosis Impfstoff für Zweitimpfungen beiseite gelegt, da man sich bezüglich der Lieferpünktlichkeit unsicher war, erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann dazu.
Welche Alternativen gibt es für Impfwillige in NRW ?
Wer einen Termin für eine Erstimpfung bekommen will, kann auch über eine Arztpraxis gehen. Das können auch privatärztliche Praxen und verstärkt Kinder- und Jugendärzte sein. Vor Ort wird entschieden, wer eine Impfung bekommt. Oder man erhält eine Impfung bei seinem Betriebsarzt.
Impfpriorisierung - was gilt?
Am 7. Juni war die Priorisierung bei den Corona-Impfungen weggefallen. Das heißt, es wird eigentlich nicht mehr danach geschaut, ob jemand in eine der drei Risiko-Kategorien fällt. Das heißt aber nicht, dass jetzt jeder schneller eine Erstimpfung bekommt. Das Interesse wird zunächst weiterhin größer sein als die zur Verfügung stehenden Impfstoffmengen.
Auch niedergelassene Ärzte wollen sich dabei laut der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe auf ihren ärztlichen Sachverstand verlassen. Das sieht auch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein so. Sie teilte auf Anfrage mit: Man habe immer gesagt, dass die Praxen die Dringlichkeit einer Impfung "individuell am besten einschätzen können", insbesondere, weil ihnen der Gesundheitszustand der Patienten bekannt sei. Bedeutet: Vorerkrankte werden wahrscheinlich bevorzugt.
Wie viele Menschen sind schon geimpft?
Mittlerweile ist knapp ein Drittel der nordrhein-westfälischen Bevölkerung vollständig geimpft. Der Blick auf ganz Deutschland: Laut Robert-Koch-Institut sind mehr als 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Etwas mehr als 42 Millionen Menschen (50,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 25,3 Millionen sind vollständig geimpft. (Stand: 19. Juni).