Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel bildet den Stand vor der Pressekonferenz nach dem Impfgipfel mit Bundeskanzlerin Merkel (CDU) ab. Alle Ergebnisse sind hier nachzulesen:
Der Hintergrund
Die ersten Wochen der Corona-Schutzimpfungen in Deutschland und der EU waren begleitet von Lieferschwierigkeiten einzelner Hersteller, Problemen bei der Terminvergabe und viel Unmut über fehlenden Impfstoff.
Wer trifft sich beim Impfgipfel?
An dem Treffen am Montagnachmittag nehmen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), weitere Regierungsmitglieder wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sowie die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder teil. Auch dabei sind Vertreter der Impfstoff-Hersteller und der EU-Kommission.
Worum geht es?
Die Teilnehmer beraten über den Stand bei den Impfstoff-Lieferungen, welche Bevölkerungsgruppen wann geimpft werden können und überhaupt das weitere Vorgehen. Der Impfgipfel ist als eine politische Reaktion auf den schleppenden Impfstart zu verstehen und auf die teils hitzige Diskussion um die Menge der zur Verfügung stehenden Vakzine.
Wird es konkrete Beschlüsse geben?
Das ist nicht sicher. Im Vorfeld gab es vor allem lautstarke Forderungen aus den Bundesländern, was zukünftig besser laufen muss, insbesondere bezüglich der Impfstoff-Liefermengen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) etwa verlangte "einen verlässlichen Lieferplan". Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) machte sich in der Aktuellen Stunde für "einen nationalen Impfplan" stark. Der Forderungskatalog ließe sich beliebig weiterführen.
Gibt es Hoffnung auf mehr Impfstoff-Dosen?
Ja, aber sie sind vage und beruhen auf einer aktuellen Schätzung des Bundesgesundheitsministeriums. Demnach könnten nach 18,3 Millionen Impfdosen im laufenden ersten Quartal
- im zweiten Quartal voraussichtlich 77,1 Millionen Dosen,
- im dritten Quartal 126,6 Millionen Dosen,
- im vierten Quartal weitere 100,2 Millionen Dosen verschiedener Hersteller folgen.
Die Schätzung bezieht sich auf Verträge und geplante Vereinbarungen sowie voraussichtliche Zulassungstermine einiger Impfstoffe. Zugleich hieß es, Termine und Liefermengen hingen von vielen Faktoren ab – etwa klinischen Prüfungen, Zulassungsverfahren und Produktionsprozessen.
Sind große Erwartungen an den Impfgipfel berechtigt?
Nicht unbedingt. Bundesgesundheitsminister Spahn hatte bereits vor zu hohen Erwartungen gewarnt und gesagt, dass er nicht mit konkreten Beschlüssen rechne. Damit taten sich Bund und Länder bekanntlich schon bei den Beratungen zu den Lockdown-Maßnahmen schwer.