Digitaler Impfpass: Apotheken erhalten 18 Euro für QR-Code

Stand: 16.06.2021, 20:52 Uhr

Für das Ausstellen von digitalen Impfzertifikaten erhalten Apotheken derzeit 18 Euro. Ab dem 1. Juli soll das Honorar auf 6 Euro gesenkt werden.

Er soll das Reisen gerade in der anstehenden Urlaubszeit erleichtern - der digitale Impfnachweis. Seit Montag können die Einträge in den gelben Impfpässen in QR-Codes fürs Handy umgewandelt werden. Jeder Kunde kann das in einer Apotheke in der Nähe machen lassen. Der Service startete holprig - besonders am Montag waren die Server häufig überlastet und viele Kunden mussten erst einmal vertröstet werden. Die Probleme konnten aber nach und nach gelöst werden.

Für den Service erhalten die Apotheken laut des Bundesgesundheitsministeriums pro QR-Code 18 Euro. Das klingt ganz schön viel. Darauf angesprochen sagte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, am Donnerstag dem WDR: "Die Preise haben wir nicht gemacht."

Kostenlos für Kunden

Festgelegt hat den Preis das Bundesgesundheitsministerium. Dabei sei es um eine angemessene Vergütung gegangen, die den Aufwand auch widerspiegele, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag. In Notsituationen sei es wichtig, schnell zu reagieren. Dazu gehöre es auch, die Apotheken zu motivieren, den Service anzubieten.

Weniger Honorar ab Juli

Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Apotheker ab dem 1. Juli erheblich weniger bekommen sollen. Je Zertifikat sollen es statt 18 Euro dann nur noch sechs Euro pro Zertifikat sein, sagte Spahn nach dpa-Informationen bei Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder.

Noch ist unklar, auf welchem Weg die Leistung abgerechnet wird: ob Krankenkassen oder die öffentliche Hand dafür aufkommen. Sicher ist aber: Die Kundinnen und Kunden müssen in der Apotheke für diesen Service nichts bezahlen.

Auch Ärzte und Impfzentren

Apothekenvertreter Preis wies daraufhin, dass die 18 Euro an alle bezahlt würden, die diesen Service grundsätzlich anbieten könnten. Das seien nicht nur die Apotheken, sondern auch die Ärzte.

"Aber Ärzte und Impfzentren werden nicht in dieser Woche und auch nicht in der nächsten Woche flächendeckend das anbieten können", ergänzte er. Die Ärzte lehnten ohnehin eine Teilnahme aus verständlichen Gründen ab. "Die haben andere Dinge zu tun."

Löwenanteil für Apotheken

Aufgrund dieser Einschränkungen, so Thomas Preis, "bleibt es an den Apotheken hängen". Er schätzt, dass von den rund 4.000 Apotheken in NRW jede vierte den Service anbieten wird.

Der Zulauf dürfte groß sein: Für alle, die schon vollständig geimpft sind - inzwischen fast 19 Millionen Bundesbürger - soll es die Möglichkeit geben, dies nachträglich digital bestätigt zu bekommen. Bundesweit gibt es rund 18.000 Apotheken.

Der Apothekerverband bietet im Internet ein Suchportal an, über das seit Montag die beteiligten Apotheken gefunden werden können.