Düsseldorf prüft Zugangsbeschränkung für Altstadt

Stand: 02.06.2020, 20:20 Uhr

  • Corona-Abstandsregeln kaum noch kontrollierbar
  • Verwaltungsgericht brachte Sperrzonen ins Spiel
  • Stadt hält Zugangskontrollen für teuer und personalintensiv

Von Peter Hild

Die Stadt Düsseldorf denkt darüber nach, den Zugang zur Altstadt wegen Corona zu beschränken. "Die Abstandsregeln sind nach den jüngsten Lockerungen kaum noch zu kontrollieren", sagte Ordnungsdezernent Christian Zaum (CDU) am Dienstag (02.06.2020).

Am Pfingstwochenende waren die Altstadt und die Rheinuferpromenade so gut besucht, dass die Abstandsvorgaben augenscheinlich kaum eingehalten werden konnten.

Gericht hatte Verkaufsverbot von Alkohol gekippt

Die Stadt sucht bereits seit Wochen nach Möglichkeiten, wie sie größere Menschenansammlungen in der Altstadt verhindern kann. Mitte Mai hatte sie zum Neustart der Fußball-Bundesliga deshalb den Außer-Haus-Verkauf von Alkohol in den Nachmittags- und Abendstunden untersagt.

Das Verbot wurde vom Düsseldorfer Verwaltungsgericht jedoch vergangene Woche für ungeeignet befunden und gekippt. Als mögliche Alternativen hatten die Richter unter anderem Sperrzonen und Zugangsbeschränkungen genannt.

Stadt sieht Zugangskontrollen kritisch

Ordnungsdezernent Christian Zaum steht solchen Zugangskontrollen zur Altstadt wie etwa an Karneval jedoch skeptisch gegenüber: "Solch eine Zugangsbeschränkung wäre ein sehr hoher personeller und organisatorischer Aufwand. Das muss man sehr genau abwägen, ob das sinnvoll ist."

Auch andere Maßnahmen in einzelnen Bereichen würden daher geprüft, so Zaum. Es werde weiter abgestimmte Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt geben. Zaum appellierte nochmal an die Eigenverantwortung der Menschen, sich an die Abstandsregeln zu halten.