Die zum Pfingstwochenende gelockerten Corona-Regeln in NRW sind nach Behördenangaben überwiegend befolgt worden. In einigen Städten gab es aber auch Probleme, wie Polizeidienststellen und Ordnungsämter am Montag (01.06.2020) berichteten. Das könnte Folgen haben.
Reproduktionswert gestiegen
Der Reproduktionswert R kletterte laut Robert-Koch-Institut am Montag auf den Wert 1,2 - jeder Infizierte steckt nun also wieder mehr als einen anderen an. Bleibt es dabei, könnten die Infektionszahlen bald wieder steigen. Aktuell ist die Zahl der Neuinfektionen noch auf einem sehr niedrigen Niveau.
Die Wahrscheinlichkeit einen anderen Infizierten zu treffen, ist derzeit eher gering, sagte die WDR-Wissenschaftsjournalistin Christina Sartori: "In der zweiten Märzhälfte gab es noch mehr als 5.000 Neuinfektionen täglich. Heute meldete das RKI nur 333 Fälle - deutschlandweit." Günstig sei derzeit auch, dass sich "das öffentliche Leben sich hauptsächlich draußen abspielt. Die Infektionsgefahr ist dort viel geringer als in Innenräumen".
Party in Essen aufgelöst
Allerdings kommt es immer wieder zu Verstößen gegen die Abstandsregeln. In Essen musste die Polizei beispielsweise in der Nacht zu Sonntag eine Party in einer Disco auflösen. Die Beamten waren zu einer Schlägerei gerufen worden.
Im Zuge des Einsatzes entdeckten die Polizisten die Party mit etwa 50 Personen. Es wurde Anzeige gegen den Disco-Betreiber und die Gäste erstattet.
Viel zu tun in der Düsseldorfer Altstadt
Die Düsseldorfer Polizei hatte in der Altstadt in der Nacht von Freitag auf Samstag "relativ viel zu tun", wie eine Sprecherin sagte. Mehrere größere Gruppen, vor allem von jungen Leuten, seien aufgelöst worden.
Auch sei die Rheintreppe am zentralen Burgplatz geräumt worden. Am Samstag sei die Innenstadt recht voll gewesen, in der Nacht zu Sonntag habe es im Ausgehviertel aber weniger Vorfälle gegeben.
Die "Rheinische Post" zitierte einen Altstadt-Türsteher mit Blick auf den Samstagabend: "Anfangs waren die Leute noch vorsichtig. Jetzt ist es vielen egal."
Kölner Ordnungsamt berichtet über viel Sorglosigkeit
Auch in Köln griff das Ordnungsamt vermehrt bei größeren Gruppen Jugendlicher oder junger Erwachsener ein, die sich nicht an die Schutzregeln hielten. Das Ordnungsamt teilte mit, "dass einige die Maßnahmen des Infektionsschutzes kaum noch ernst nehmen".
Es habe außerdem eine "aggressivere Stimmung" als zu Beginn der Corona-Einschränkungen geherrscht. Insgesamt habe es von Freitag bis Sonntag 108 Verstöße gegen die Regeln gegeben.
Laschet verbreitet Optimismus
In Bochum, Dortmund, Bonn, Münster und Aachen verzeichnete die Polizei keine größeren Probleme. Optimismus hatte am Wochenende NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) via Twitter verbreitet. "Wenn jeder weiter - auch jetzt an Pfingsten - verantwortungsbewusst handelt, werden wir gut durch die größte Krise unserer Landesgeschichte kommen", teilte er mit.
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