Wegen der steigenden Coronafälle sind Urlaubsrückkehrer in den Fokus geraten. Es soll verhindert werden, dass sie unbemerkt als Infizierte zurückkommen und das Virus verbreiten. Vor allem für Risikogebiete gilt das - also Regionen, in denen es besonders viele Coronafälle gibt. Doch bislang gibt es noch große Probleme. Nicht immer ist klar, wer von wo zurück nach NRW kommt.
Was passiert bislang mit Reiserückkehrern?
Das bisherige System gleicht einer großen Zettelwirtschaft. Denn wer mit dem Flugzeug oder Bus aus einem Risikogebiet zurückkommt, muss vor der Einreise eine sogenannte Aussteigekarte ausfüllen. In das Formular müssen zahlreiche Informationen per Hand eingetragen werden: zur eigenen Identität, der Reiseroute, Kontaktdaten und dem eigenen Gesundheitszustand.
Die Unterlagen sammeln die Fluggesellschaft oder das Busunternehmen ein und leiten sie an das für die Einreise zuständige Gesundheitsamt weiter. Doch damit nicht genug. Von dort aus werden die Aussteigekarten noch an das Gesundheitsamt am Wohnsitz des Urlaubers verschickt.
Welche Probleme gibt es?
Da auch beliebte Urlaubsregionen wie Spanien zu den Risikogebieten zählen, gibt es viele Menschen, die die Aussteigerkarten ausfüllen. Das Gesundheitsamt in Köln ist zum Beispiel mit der Flut der Formulare überfordert und bekommt mittlerweile Hilfe von der Bundeswehr. Soldaten kümmern sich darum, die Papiere zu erfassen, einzuscannen und an die jeweiligen Gesundheitsämter zu schicken. Zudem wird immer wieder davon berichtet, dass die Formulare unleserlich ausgefüllten werden und deshalb nicht zu gebrauchen sind.
Wozu die große Zettelwirtschaft führen kann, zeigt das Beispiel Bayern. Dort sorgten die per Hand ausgefüllten Formulare für Chaos. Zwischenzeitlich waren mehr als 40.000 Rückkehrer nicht über ihr Testergebnis informiert worden.
Wie soll die Registrierung besser laufen?
Die Zeit der Zettel soll irgendwann demnächst vorbei sein. Denn die Bundesregierung plant eine digitale Registrierung für Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten. Eine Sprecherin des zuständigen Bundesinnenministeriums bestätigte am Samstag entsprechende Pläne.
Laut dem Magazin "Business Insider" sollen sich Urlauber auf einer speziellen Internetseite registrieren können. Mit der Umsetzung werde eine Unternehmensberatung beauftragt. Die aufwändige Verwaltung all der Formulare fiele dann weg. Wie die Sache datenschutzrechtlich aussieht, ist noch unklar. Auch wann aus der analogen eine elektronische Erfassung wird, ist offen.