Michael Faust, Vater aus Kreuztal, ist ziemlich sauer. Seine Tochter trägt seit dem 1. September keine Maske mehr und "wird seitdem denunziert und angepöbelt von anderen Schülern", wie er dem WDR berichtet. Viele Lehrer seien verängstigt und würden Druck auf die Schüler ausüben.
Klima der Angst an den Schulen
Schulen appellieren auf ihren Webseiten an die Schüler, die Maske weiter im Unterricht zu tragen - im Interesse der Gesundheit aller. Das führt zu Spannungen, wie Schulleiter sagen, die aber nicht genannt werden wollen.
Auch Kommunen und Gesundheitsämter haben an die Schüler appelliert, die Maske weiter im Unterricht zu tragen. Die Dortmunder Schuldezernentin hatte sogar extra einen Brief an alle geschrieben.
Petition gegen Maskenpflicht im Unterricht
Mehr als 35.000 Eltern hatten in NRW eine Petition gegen die Maskenpflicht im Unterricht unterzeichnet. Zwar mit Erfolg, aber sie erleben nun, dass ihre Kinder vielfach genötigt werden, die Maske weiterzutragen.
Landesweit erzählen Eltern und Schüler von einem Klima der Angst. "Ich traue mich nicht als Zwölftklässler die Konfrontation zu suchen und muss die Maske akzeptieren", schreibt ein Schüler, der kurz vor dem Abi lieber anonym bleiben möchte.
Schulministerium unter Druck
Der schulpolitische Sprecher der SPD im Landtag, Jochen Ott, freut sich zwar, dass die große Mehrzahl der Kinder freiwillig im Unterricht weiter eine Maske trage. Aber auch Jochen Ott hat von sozialen Spannungen gehört. Schulministerin Yvonne Gebauer wirft Ott vor: "Es kann auch nicht sein, dass das Problem jetzt wieder einmal in den Schulleitungen abgeladen wird."
Das Schulministerium hat mit einer weiteren Schulmail versucht die Lage zu entschärfen. Es dürfe keinesfalls die Ausgrenzung einzelner provoziert oder in nur in Kauf genommen werden, heißt es.