In Bonn haben am Montag Telefonbetrüger eine 64-jährige Frau angerufen und sich als Mitarbeiter einer bekannten Impfstofffirma ausgegeben, so die Polizei. Sie boten ihr ein Corona-Impfstoffpaket im Wert von 6.000 Euro an. Allerdings erkannte die Seniorin die Masche und alarmierte umgehend die Polizei.
Als ein vermeintlicher Geldabholer an der Wohnung der Frau klingelte, empfingen ihn Beamte. Das angebliche Impfserum hatten die Betrüger als spätere Post-Zusendung angekündigt. Nach Angaben der Bonner Ermittler hatte es zuletzt mehrere ähnliche Betrugsversuche gegeben. Die Polizei stellte daher ausdrücklich klar, dass es keinen Verkauf von Corona-Impfstoff am Telefon gebe.
Impfungen kosten nichts
"Wenn Geld im Spiel ist, dann läuft da was falsch", erklärte Heike Achtermann von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. Die Corona-Impfungen seien für alle kostenfrei.
Menschen aus der Risikogruppe könnten erst Anfang 2021 Impftermine vereinbaren. Zunächst würden ab dem 27. Dezember 2020 die Menschen in den Seniorenheimen durch mobile Teams geimpft. Impfberechtigte Personen in häuslicher Pflege werden erst später geimpft. Hier wird noch auf die Zulassung eines Impfstoffs gewartet, der leichter zu verabreichen ist.
Impfberechtigte müssen selbst anrufen
Impfberechtigte werden darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie in der ersten Phase impfberechtigt sind und gebeten, sich zur Terminvergabe an die bundesweit einheitliche Service-Hotline 11 6 11 7 zu wenden, sobald Termine vergeben werden, so Christopher Schneider von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.
Auf welchem Weg die Impfberechtigten kontaktiert werden, ob telefonisch oder per Post, ist noch nicht entschieden. Ob die Krankenkassen ihre Mitglieder über die Möglichkeit zur Impfung aktiv informieren, werde derzeit noch zwischen dem NRW-Gesundheitsministerium und den hiesigen Krankenkassen erörtert.
Illegale Corona-Tests im Umlauf
Nicht nur vermeintliche Impfstoffe, sondern auch illegale Corona-Tests werden derzeit angeboten. In NRW sind Schnell-Tests in Supermärkten und an Tankstellen im Umlauf, die keine aussagekräftigen Ergebnisse liefern. Wer sich vor den Feiertagen testen lassen möchte, kann auf der Seite des Bundesinstituts für Arzneimittel auf einer Liste überprüfen, welche Schnelltests die Mindestanforderungen erfüllen.