PayPal: Bis zu zehn Euro Gebühren für inaktive Konten

Stand: 17.11.2022, 16:06 Uhr

Der bekannte Zahlungsanbieter für Online-Transaktionen will inaktive Konten mittelfristig auflösen und unter bestimmten Umständen auch Gebühren kassieren. WDR-Digitalexperte Jörg Schieb erklärt die Hintergründe.

"Benutzen Sie Ihr Konto, um eine Gebühr für Inaktivität zu vermeiden", heißt es in einer E-Mail, die der Zahlungsabwickler PayPal aktuell an alle Nutzer verschickt, die ihr Konto für längere Zeit nicht genutzt haben.

Ein Hinweis auf eine veränderte Situation. Denn PayPal hat gerade weltweit seine allgemeinen Nutzungsbedingungen angepasst: Nach den neuen Regeln kann PayPal bei inaktiven Konten eine Gebühr erheben. Das betrifft nicht nur Händler (da gibt es das bereits seit 2020), sondern jetzt auch alle Privatleute. Diese "Inaktivitätsgebühr" kann bis zu zehn Euro betragen.

Inaktive Konten werden benachrichtigt

Seit Montag verschickt Paypal entsprechend lautende Hinweise an Nutzer, deren Konten "als inaktiv eingestuft" wurden. "Inaktivität liegt vor, wenn Sie sich nicht in Ihr PayPal-Konto eingeloggt oder Ihr PayPal-Konto anderweitig genutzt haben, um Geld zu senden, zu empfangen oder abzubuchen", erklärt PayPal.

Das App-Icon von PayPal auf einem Handy

Zahlungsabwickler Paypal hat neue Regeln eingeführt: Inaktive Konten kosten in Zukunft Gebühren

Betroffen sind laut neuen Regeln, die automatisch in Kraft treten, ausschließlich Konten, die in den letzten zwölf Monaten inaktiv waren – also überhaupt nicht benutzt wurden. Wer zumindest einmal Geld überwiesen oder etwas bezahlt hat, muss keine Gebühren befürchten.

Bis zu zehn Euro Gebühr

Berechnet werden bis zu zehn Euro pro Jahr. Aber auch nur dann, wenn das Konto ein Guthaben aufweist. Konten ohne Guthaben werden keine Gebühren berechnet. Bei Guthaben unter zehn Euro wird maximal das aktuelle Guthaben berechnet, bei Guthaben über zehn Euro maximal zehn Euro. Das Konto kann also nicht ins Minus gehen.

Animation einer Person, welche eine Zahlung über zwei Euro tätigt

PayPal wird vor allem auf dem Smartphone eingesetzt

Wenn ein Konto nach Belastung der Inaktivitätsgebühr kein positives Saldo (also Guthaben) mehr aufweist und weitere 60 Tage nicht benutzt wird, dann löst PayPal das Konto auf. Es wird geschlossen.

Inaktive Konten werden benachrichtigt

Die Inaktivitätskosten lassen sich schon durch ein einfaches Anmelden im PayPal-Konto vermeiden. Ebenso durch eine Überweisung an Freunde oder durch einen Kaufprozess oder durch Anweisung eines Guthabens auf ein eigenes Konto. Jede Form von Aktivität sorgt dafür, dass keine Inaktivitätsgebühr berechnet wird.

Eine Benachrichtigung von PayPal über eine getägtigte Zahlung: "Sie haben 100 Euro gezahlt."

Wer etwas kauft oder einen Betrag überweist, verhindert die Berechnung der Gebühren

In vielen Ländern treten die neuen Regeln sofort in Kraft. In einer Fußnote weist PayPal darauf hin, dass private Konten, die in Deutschland, Österreich, Italien, Griechenland, Ungarn und Polen registriert sind, von der Inaktivitätsgebühr in diesem Jahr (2022) noch befreit sind. Die Gebühr dürften dann ab 2023 eingezogen werden.

Über den Autor

Jörg Schieb, WDR-Digitalexperte.

WDR-Digitalexperte Jörg Schieb

Jörg Schieb, Jahrgang 1964, ist WDR-Digitalexperte und Autor von 130 Fachbüchern und Ratgebern. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Digitalisierung und deren Auswirkungen auf unseren Alltag.

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