Wöllerween 2023: Reporter Stefan Göke berichtet vom Halloween-Event in Botttrop

Lokalzeit Ruhr 31.10.2023 Verfügbar bis 31.10.2025 WDR

Wöllerween: Wie ein Bottroper Dorf zur Gruselhochburg wird

Stand: 01.11.2023, 08:14 Uhr

Anwohner in Bottrop-Grafenwald haben am Dienstagabend Hunderte zu einer ganz besonderen Halloween-Party gelockt: Gruselig, gesellig, ehrenamtlich und für einen guten Zweck - das ist "Wöllerween."

Von Daniel Chur

Sofort vergisst man, dass man hier eigentlich auf einem Privatgrundstück ist. Es könnte auch ein kleines Festivalgelände sein - mit Bühne, Beleuchtung, Kunstnebel, Zelten und Essensständen. Alles gruselig dekoriert. Hier hängt eine Knochenkette, dort leuchtet ein Kürbiskopf, wieder woanders wabert giftgrüne Suppe in einem Hexenkessel. Wer so viel Liebe fürs Detail hat, der muss ein echter Halloween-Fan sein.

WDR 2 Lokalzeit - 31.10.2023 - Wöllerween in Bottrop

00:43 Min. Verfügbar bis 01.11.2028


Aus Pandemie-Idee entstanden

Und das sind sie hier alle. Die Leute, die das "Wöllerween"-Fest vorbereitet haben. "Wöller" - so werden traditionell die Waldbewohner in Grafenwald genannt. Zusammengetan hatten sie sich das erste Mal während der Pandemie. "Wir wollten eine Möglichkeit schaffen, dass die Kinder hier kontaktfrei durch die Straßen ziehen konnten", berichtet Organisatorin Stephanie Nordmann, "also hatten wir einfach Süßes und Saures vor unsere Türen zum Einsammeln gelegt."

Besucher beim "Wöllerween" in Bottrop am 31.10.2023

Viele Besucher kamen zum "Wöllerween"

Die Pandemie ist vorbei, das Gemeinschaftsgefühl in Grafenwald ist geblieben. Genau so, wie die gemeinsame Halloween-Begeisterung. Und so ist aus dem kontaktfreien Feiern ein großes gruseliges Beisammensein im Hinterhof eines Wohnhauses mit großer Wiese dahinter geworden. Ein halbes Jahr lang haben Stephanie Nordmann und sechs weitere Nachbarn intensiv an der Vorbereitung des Festes gearbeitet. Am Dienstagabend helfen noch zahlreiche andere Nachbarn.

Gruselgeschichten via TikTok

Marcel Koschanowski trägt einen schwarzen Umhang und auch sein Gesicht ist komplett schwarz bemalt. Er sitzt mit Mikrophon auf einem Thron und lockt die Leute zum Minenlabyrinth, beginnend in einem alten Schuppen auf der Wiese. Hier müssen die Besucher durch enge Gänge, vorbei an furchterregend verkleideten Erschreckern. Am Ende treffen sie "Heinz, den verfluchten Bergmann". Auch die Zechentradition muss hier ihren Platz haben.

"Die Geschichte rund um Heinz habe ich mir ausgedacht und über ihn Videos auf TikTok gemacht", erzählt Koschanowski. Damit habe man die Leute schon mal neugierig machen wollen. Geklappt hat das bei Besucher Martin Frank. Mit blinkender Skelett-Maske wartet er vor dem Labyrinth, gemeinsam mit seiner Tochter Emilia, verkleidet als Wednesday aus der Adams-Family, und den Freundinnen Leonie und Melina, beide behangen mit reichlich Horror-Accessoires.

Gruselnebel und Motorsägen

Jetzt geht's für alle vier durch das Labyrinth. Dichter Nebel im ersten Raum, dann eine Motorsäge. Nur ganz kurz schreien die drei Mädchen, dann rennen sie furchtlos in den nächsten Gang. Dort können ihnen auch die Erschrecker nichts anhaben. Mutig bahnen sie sich ihren Weg durch die dunklen Horror-Gänge. Am Ende sagt Emilia: "Ich hatte eigentlich keine Angst, ich fand's vor allem cool."

"Das Labyrinth ist nicht für jeden was", so Stephanie Nordmann, "darum haben wir hier auch Bereiche für weniger Mutige." Für die ganz Kleinen gibt es zum Beispiel ein Zelt mit Kinderschminken und kleineren Spielen. Und wer nur gucken möchte, für den gibt es hier sogar ein Bühnenprogramm. Dort treten Musicaldarsteller auf und singen zu Halloween passende Lieder. Außerdem spielt eine Dudelsack-Gruppe das Steigerlied.

Fest soll benachteiligten Familien helfen

Viele stehen auch in den wildesten Gruselkostümen bei den Ständen an den Garagen, wo es Getränke, Bratwürstchen oder Waffeln gibt. Tatsächlich sind hunderte gekommen, staunt auch Marcel Koschanowski: "Die Leute haben uns überrannt. Die Waffeln waren nach anderthalb Stunden komplett weggemampft."

Die Freude beim Veranstalterteam ist groß. Verdienen will übrigens niemand an dem Event, so Stephanie Nordmann: "Alles, was wir an Gewinn machen, sammeln wir für benachteiligte Familien hier in Grafenwald."

Über dieses Thema haben wir am 31.10.2023 berichtet im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Ruhr sowie im Radio bei WDR 2 in der Lokalzeit.

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