VRR erhöht Preise und fordert Finanzhilfen

Stand: 16.09.2022, 06:12 Uhr

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr wird seine Ticketpreise zum nächsten Jahr um durchschnittlich fast vier Prozent erhöhen. Gleichzeitig fordert er eine "nachhaltige Finanzierung" von Bund und Land.

Vielen Pendlerinnen und Pendlern tut der Abschied vom Neun-Euro-Ticket noch immer weh. Die neueste Nachricht vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) vom Donnerstag dürfte den Frust nun noch größer machen: Ab Januar wird Bus- und Bahnfahren teurer. Der VRR hebt die Preise im Durchschnitt um 3,9 Prozent an, wie der Verwaltungsrat beschlossen hat.

VRR: Erhöhung "vertretbar"

Als Grund für die höheren Preise nennt der Verbund steigende Kosten für Personal und Energie. "Die Tariferhöhung bleibt in einem für unsere Kundinnen und Kunden vertretbaren, für die künftige Finanzierung zwingend notwendigen, aber längst nicht ausreichenden Rahmen“, sagt José Luis Castrillo, Vorstand des VRR. "Sie soll die Verkehrsunternehmen dabei unterstützen, ihr Verkehrsangebot zu sichern."

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Monitor 25.08.2022 08:10 Min. UT Verfügbar bis 30.12.2099 Das Erste Von Jan Schmitt, Herbert Kordes, Maximilian Jungbluth

Konkret sieht die Erhöhung beispielsweise so aus: Ab dem 1. Januar kostet eine Fahrt der Preisstufe B 6,40 Euro statt jetzt 6,10 Euro. Das Ticket 2000 der gleichen Preisstufe wird pro Monat um 5,70 Euro teurer. Es kostet damit 132,60 Euro ab dem nächsten Jahr.

Verbund fordert 500 Millionen von der Politik

Sollte es einen Nachfolger für das Neun-Euro-Ticket geben, will der VRR diese Regelung unterstützen und die Preise anpassen: „Solange sich Bund und Länder allerdings noch nicht geeinigt haben, werden wir formelle Beschlüsse fassen", so Vorstand Castrillo, der nach der Sitzung des Verwaltungsrates konkrete Forderungen an die Politik stellte.

So brauche man, allein um das jetzige Angebot zu sichern, 500 Millionen Euro zusätzlich. Hier müssten Bund und Land mehr Geld bereitstellen. Die Verbandsversammlung des VRR hat nun auch eine Resolution verabschiedet, in der sie eine "nachhaltige Finanzierung für einen zukunftsfähigen Öffentlichen Personennahverkehr" fordert.

Und das nicht nur angesichts steigender Energiekosten, sondern auch bedingt durch die Folgen der Corona-Krise und auch im Hinblick auf die Erreichung der Klimaziele, argumentiert der VRR.

Über dieses Thema berichten wir am 16. September 2022 bei WDR2: Lokalzeit Rhein/Ruhr.