Altes Salzlager der Kokerei Hansa in Dortmund zu entdecken
Stand: 26.04.2024, 06:00 Uhr
Mit hohem Aufwand wurde das ehemalige Salzlager saniert und zu einer multifunktionalen Veranstaltungshalle umgebaut. Am Samstag kann es an einem "Tag der offenen Tür" erstmals besichtigt werden.
Von Kay Bandermann
Salz ist ein chemisches Nebenprodukt beim Herstellen von Koks. Und davon gab es viel in den 75 Betriebsjahren bis zur Stilllegung Kokerei Hansa. 17 Millionen Euro investierte das Land NRW in die Sanierung des Stützwerkes und des alten Maschinenparks. Die Halle kann jetzt für Konzerte, Kongresse oder Firmenevents genutzt werden.
Alt und neu sinnvoll verbinden
Zwei Gussstahl-Kessel im Salzlager
Besucher werden schon gleich im Eingangsbereich der Salzfabrik von den Zeugen zweier Technik-Epochen begrüßt. Ein modern designter Kaffee-Vollautomat mit Touch-Display ist dort zu sehen, dahinter riesige Kessel aus Gussstahl, mit grau und braun gestrichenen Rohrleitungen eingefasst.
So sei das auch geplant, erklärt Ursula Mehrfeld, die Geschäftsführerin der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur. "Wir wollten ein hochrangiges Denkmal unter höchstmöglichem Substanzerhalt in eine zukunftsfähige Nutzung bringen." Also alt und neu sinnvoll verbinden.
75 Jahre Salzproduktion hinterlassen Spuren
1928 ging das Hansa-Salzlager in Betrieb. Salz, genauer gesagt: Ammoniumhydrogencarbonat, entsteht als Nebenprodukt beim Verkoken von Steinkohle. Es wurde aus dem Kokerei-Gas gewonnen, getrocknet und als Düngemittel verkauft. 1992 wurde Hansa stillgelegt. Die Halle blieb jahrelang ungenutzt. Das Salz hatte Spuren hinterlassen und dem Mauerwerk, den technischen Anlagen und vor allem den Stahlträgern stark zugesetzt. Das Gebäude galt als einsturzgefährdet.
Imposanter Maschinenpark als Hallen-Deko
Vor zehn Jahren begann die Sanierung, finanziert aus Mitteln der Städtebauförderung des Landes. Jetzt geht man über einen neu gebauten Verteilerflur von der Fabrik in das frühere Salzlager, das sich mit 49 Metern Länge, 23 Metern Breite und neun Meter Deckenhöhe als Eventhalle anbietet. Der alte Maschinenpark wurde entrostet und in Grau- und Brauntönen aufgehübscht. Eine riesige Kran-Schaufel schwebt über den Köpfen der Besucher. Bis zu 1.200 Gäste haben hier Platz.
Von Industriemalocherort zum Freizeitspaßhalle
Konzerte und andere Kulturevents wollen die Betreiber nach Huckarde holen. Einen Vorgeschmack geben sie am "Tag der Offenen Tür". Heimat-Ministerin Ina Scharrenbach und Oberbürgermeister Thomas Westphal sind dabei. Regionale Künstler zeigen mit Tanz- und Akrobatikeinlagen den Arbeitsalltag auf der Kokerei. Kinder der benachbarten Kita "Abenteuerland" testen bei einem kleinen Konzert die akustische Qualität des Salzlagers.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur