Ein Transrapid mit der Aufschrift "MaglevGuideWayBögl"

Bochum bekommt einen Transrapid

Stand: 06.08.2024, 12:06 Uhr

In Bochum gibt es bald Bahngeschichte zu bestaunen. Das Eisenbahnmuseum hat ein Modell der Magnetschwebebahn Transrapid gekauft.

Von Alexander Brauer

Es zischt, tutet und dampft. Wer das Eisenbahnmuseum in Bochum-Dahlhausen besucht, erlebt eine spannende Reise in eine längst vergangene Zeit auf Schienen. Das Museum ist für seine historischen Dampf- und Dieselloks bekannt, die hier von ehrenamtlichen Helfern liebevoll in Schuss gehalten werden. 

Schon im September bekommt das Museum ein neues Highlight: Der Prototyp "Transrapid 07“ von 1988 soll im Eingangsbereich des Museums aufgestellt werden - 26 Meter lang und 45 Tonnen schwer. 

Transrapid sollte auch durch NRW schweben

Der Transrapid ist eine deutsche Erfindung. Die Ideen dafür reichen zurück in die 1960er Jahre. Damals war die Magnetschwebebahn die Vision für einen Hochgeschwindigkeitszug der Zukunft. Ein bisschen Science-Fiction, aber nicht unrealistisch. Sie ist bei uns an den hohen Kosten gescheitert.

Dabei waren viele Strecken in Planung. Auch in NRW sollte die Magnetschwebebahn zum Einsatz kommen: von Dortmund über Düsseldorf bis nach Köln. Das Projekt "Metrorapid" wurde 2003 eingestampft.

Der Transrapid, der bald in Bochum stehen wird, hätte in Bayern groß rauskommen sollen. Rot lackiert und mit Landes-Wappen stand er bereit, um den Münchener Hauptbahnhof in nur 10 Minuten Fahrt mit dem Flughafen zu verbinden. Seine Spitzengeschwindigkeit auf der Strecke sollte bei 350 km/h liegen. Auch dieses Projekt scheiterte am Geld.

Bochum bekommt einen Transrapid

WDR Studios NRW 05.08.2024 00:41 Min. Verfügbar bis 05.08.2026 WDR Online


Planungen für komplizierten Transport laufen auf Hochtouren

Seitdem steht diese Magnetschwebebahn in Sengenthal in der Oberpfalz  - zwischen Regensburg und Nürnberg -  bei der Firmengruppe Bögl. Mehr als 500 Kilometer sind es bis nach Bochum. Transport und Aufbau sind aufwändig und teuer. Laut Museum ist das alles nur durch eine Spende der Sparkassen-Stiftung in Höhe von 250.000 Euro zu realisieren. 

Den Transrapid selbst hat das Museum für einen "symbolischen Euro" gekauft. 

Ob Museumsbesucher den Transrapid irgendwann auch betreten können, ist noch unklar. Zunächst wird er im Eingangsbereich neben dem Empfangsgebäude auf original Fahrwerkträgern stehen. 

Damit erinnert das Museum auch an das tödliche Transrapid-Unglück auf der Teststrecke im Emsland. Im Jahr 2006 kamen 23 Menschen ums Leben. Es war menschliches Versagen. Die Magnetschwebebahnen waren bis dahin eine Erfolgsgeschichte. Trotzdem hat sich Deutschland von dieser Hochgeschwindigkeits-Technik komplett verabschiedet. Die bisher weltweit einzige Transrapid-Strecke im Regelbetrieb, ist in Shanghai in China. 

Unsere Quellen:

  • Eisenbahnmuseum
  • Firmengruppe Bögl