Es war eine erschreckende Entdeckung: In einem parkenden Auto in einer Bochumer Tiefgarage im Stadtteil Hustadt hatte ein Passant eine leblose Person auf dem Fahrersitz entdeckt. Er alarmierte die Polizei. Die Ermittler stellten fest, dass der Tote Schusswunden hatte. Das war vor knapp zwei Monaten. Seitdem laufen die intensiven Ermittlungsarbeiten der Mordkommission. Mit Erfolg, denn am Mittwochmorgen haben Spezial-Einsatzkräfte der Polizei einen 26-jährigen Dortmunder und einen 29-jährigen Wittener festgenommen.
Auslöser war ein Streit im Straßenverkehr
In einer Pressekonferenz haben Staatsanwaltschaft und Polizei Bochum am Donnerstag weitere Details zum aktuellen Ermittlungsstand bekannt gegeben. Die Ermittler gehen von einem heimtückischen Mord aus. Demnach hat es schon im Vorfeld Streit zwischen dem Beschuldigten und dem späteren Opfer gegeben. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft hatte der der mutmaßliche Täter den Eindruck, von dem 58-Jährigen im Straßenverkehr fotografiert worden zu sein. Schon da soll er sich vorgenommen haben, den Mann zu töten und verfolgte ihn zu seinem Wohnort.
Mehrere Schüsse aus dem Hinterhalt
Am Morgen des 07. März soll er seinem Opfer dann in der Tiefgarage aufgelauert und mindestens fünf Mal auf den Mann geschossen haben, als dieser in seinen Wagen stieg. Dann soll er zwei weitere Schüsse durchs geöffnete Seitenfenster abgegeben haben. Die mögliche Tatwaffe sowie Munition wurden bei dem Beschuldigten sichergestellt. Den dafür notwendigen großen Waffenschein besitzt er nicht. Auch die Munition ist eigentlich nicht käuflich zu erwerben - sie wird nur für Spezialkräfte im militärischen Bereich ausgegeben, sagt die Staatsanwaltschaft.
Tatverdächtige bereits polizeibekannt
Der zweite Beschuldigte soll den mutmaßlichen Täter nach der Tat abgeholt haben. Beide sitzen zurzeit in U-Haft und sind polizeibekannt. Der 26-Jährige ist eines besonders schweren Raubes verdächtig, sein Gehilfe unter anderem wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz vorbestraft.
Beweismittel sichergestellt
Bei dem Zugriff des SEK wurde der Mann aus Dortmund leicht verletzt, der Wittener blieb unverletzt. Außerdem wurden bei anschließenden Durchsuchungen diverse Beweismittel sichergestellt. Beide Tatverdächtigen werden nun einem Haftrichter vorgeführt.
Zeuge hörte Schüsse
Die Polizei hatte bereits im März offen gelegt, dass es sich bei dem Opfer um einen 58-jährigen Bochumer handelt. "Ersten Ermittlungen zufolge kam es am Dienstagmorgen gegen 8:30 Uhr zu einer tödlichen Schussabgabe", hieß es damals. Ein Polizeisprecher hatte auf Nachfrage des WDR zudem bestätigt, dass ein Zeuge Schüsse gehört hatte. Er habe sich zunächst aber nichts dabei gedacht.