Großbaustelle der Bahn – Ganz nah dran
Lokalzeit aus Dortmund. 19.01.2024. 03:16 Min.. Verfügbar bis 19.01.2026. WDR. Von Carsten Koch.
Großbaustelle der Bahn – Ganz nah dran
Stand: 16.01.2024, 15:04 Uhr
Die Arbeiten an der Bahnstrecke zwischen Essen und Dortmund laufen trotz des Wetters auf Hochtouren. Bis Ende Februar ist die Strecke noch gesperrt. Wir haben die Bauarbeiten einen Tag lang begleitet.
Von Carsten Koch
Es ist laut und schmutzig und vor allem ist es eiskalt. Die Männer, die in den vielen Bereichen der Großbaustelle arbeiten, sind dick eingepackt. "Auf freier Strecke ist es besonders schlimm, denn da gibt es keinerlei Schutz vor dem Wind", erzählt Jan Bäcker von der Deutschen Bahn AG. Er besucht seine Jungs regelmäßig, um zu gucken, ob alles nach Plan läuft.
Großes Arbeitspensum bei klirrender Kälte
Heute gibt es einen Lichtblick und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ab dem Mittag kommt immer wieder die Sonne durch. Einen Moment stehen bleiben, ein bisschen aufwärmen – dann gehen die Männer wieder an die Arbeit.
Aus Sicherheitsgründen darf der Bagger maximal 20 km/h fahren
Das Pensum ist enorm. Innerhalb von nur 7 Wochen werden fast 18 Kilometer Gleise und 3.500 Schwellen ausgetauscht. Eine wichtige Weiche muss auch erneuert werden, genauso wie mehrere Kilometer Oberleitung.
Sicherheit geht auf der Baustelle vor
Um von einer Baustelle zu nächsten zu kommen, gehen wir oft hunderte Meter über die Gleise. Züge sind hier zu Zeit natürlich nicht unterwegs, nur ein Arbeitsbagger darf fahren mit maximal 20 Stundenkilometer Geschwindigkeit. Sicherheit geht eben vor.
Jan Bäcker von der Deutschen Bahn AG
"Gleich wird es besonders interessant, dahinten wird geschweißt", erzählt Jan Bäcker. Schon von weitem sehen wir Funken meterhoch in den Himmel schießen. Ein sogenannter Wärmewagen fährt zwischen den einzelnen Schweißpunkten hin und her und wärmt die Gleise. Das sei wichtig für die Schweißarbeiten – Arbeiten im Winter erfordern besondere Maßnahmen, erzählt uns Jan Bäcker.
Drei alte Brücken müssen abgerissen werden
Da sich die Großbaustelle über 18 Kilometer Strecke zieht, fahren wir zum letzten Ort für heute mit dem Auto. Hier ist es besonders spektakulär. Die Stadt Bochum und die Bahn arbeiten in diesen sieben Wochen Sperrung zusammen. Gleich drei alte Straßenbrücken, die über die Gleise gehen, sollen abgerissen werden.
Kräne helfen beim Abriss alter Bahnbrücken
Die neuen Brücken sind längst gebaut, aber für den Abriss war bisher einfach kein ausreichendes Zeitfenster. Stück für Stück werden die Brücken in ihre Einzelteile zerlegt und von einem Riesenkran weggehoben.
Menschen bleiben stehen und schauen sich das Spektakel an. Einer sagt: "Na ja, wenn schon eine so wichtige Strecke wie Dortmund – Essen wochenlang gesperrt wird, dann ist es gut, das die Zeit wenigstens sinnvoll genutzt wird." Fünf Wochen hat die Bahn noch Zeit, das selbst gesteckte Ziel zu erfüllen. Jan Bäcker ist zuversichtlich: "Wir werden das hinkriegen."
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort