Ein Hauseingang mit Einschusslöchern in der Wand und der Tür

Schüsse auf Gebäude im Ruhrgebiet: Polizei prüft Rocker-Bezug

Stand: 16.01.2025, 12:26 Uhr

Innerhalb weniger Tage hat es in Dortmund und Unna Schüsse auf ein Tattoostudio und ein Wohnhaus gegeben. Die Täter sind flüchtig.

Von Sebastian TischkovSebastian Tischkov

Von der Tat in Unna sind bis jetzt noch mehrere Einschusslöcher in der Gebäudewand und der Haustür zu sehen. Montagnacht (13.01.) ist das Ganze im Stadtteil Massen passiert. Bisher tappt die Polizei noch im Dunkeln und bittet um weitere Hinweise.

Ein Mann mit Mütze und oranger Jacke

Anwohner Pascal Balzano

Zeugen hatten den dunkel gekleideten Täter noch flüchten sehen. Weitere Hinweise gibt es bislang nicht. Die Menschen in Unna sind schockiert: "Man denkt, man wohnt in einer ruhigen Ecke. Sowas kennt man eigentlich nur aus dem Ghetto. Ich mache mir Sorgen. Wer weiß, ob sowas nochmal passiert", sagt Anwohner Pascal Balzano dem WDR.

Motiv bislang unklar

Im Rocker-Milieu gelten Einschusslöcher an Hausfassaden aber immer wieder als ein Gefahrenzeichen konkurrierender Banden. Ähnliche Vorfälle gab es unter anderem im vergangenen Jahr in Köln und Hürth.

Nur zwei Tage später die nächsten Schüsse auf ein Gebäude – diesmal in Dortmund auf ein Tattoostudio in der Innenstadt. Mittwochmorgen (15.01.) haben Unbekannte mehrmals auf ein Schaufenster des Studios geschossen. Weil dort zu dieser Uhrzeit niemand war, wurde auch keiner verletzt.

Tattoostudio der Polizei bekannt

In dem Tattoostudio gab es schon 2021 einen Vorfall mit Rocker-Bezug. Mehr als zwanzig vermummte Männer stürmten das Studio damals und verletzten einen Mann mit Schlagwaffen so sehr, dass dieser vom Rettungsdienst versorgt werden musste. Die Polizei hatte bei diesem Vorfall schnell Erkenntnisse, dass es sich um eine Auseinandersetzung im Rockermilieu handelte.

Schüsse auf Gebäude im Ruhrgebiet: Polizei prüft Rocker-Bezug

WDR Studios NRW 16.01.2025 00:41 Min. Verfügbar bis 16.01.2027 WDR Online


Beim jetzigen Vorfall gebe es aber noch keine Hinweise. Die Dortmunder Polizei bestätigt, dass ihnen das Tattoostudio bekannt ist und es im Bezug zu Rockergangs steht. Allerdings betont sie auch, dass es im Milieu "dynamische Verläufe" gebe. Das heißt: Rocker siedeln zu konkurrierenden Banden über.

In Dortmund gebe es nach Polizei-Erkenntnissen aktuell keine rivalisierenden Rockergruppierungen. Deswegen ermittelt sie auch in andere Richtungen. Die Polizeibehörden in Dortmund und dem Kreis Unna seien zu beiden Vorfällen im Austausch.

Unsere Quellen:

  • Polizei Dortmund
  • Polizei Kreis Unna
  • Anwohner vor Ort
  • WDR-Reporter vor Ort