Essen will Arbeitspflicht für Bürgergeldempfänger

Lokalzeit Ruhr 15.01.2025 02:35 Min. Verfügbar bis 15.01.2027 WDR Von Carmen Krafft-Dahlhoff

Essen will Arbeitspflicht für Bürgergeldempfänger

Stand: 15.01.2025, 17:15 Uhr

Die Stadt Essen will Beziehern von Bürgergeld die Leistungen kürzen. Es sei denn, sie arbeiten in gemeinnützigen Einrichtungen.

Von Andrea Groß

Peter Renzel ist Dezernent für Soziales und Arbeit in Essen. Er hat ein Konzeptpapier für das NRW-Arbeitsministerium geschrieben, in dem er sich dafür ausspricht, Empfänger von Bürgergeld zu gemeinnütziger Arbeit zu verpflichten.

Der Gesellschaft etwas zurück geben

Das Bürgergeld, so seine Begründung, werde schließlich vom Steuerzahler - und damit von der Allgemeinheit - aufgebracht. Da sei es nur recht und billig, dass die Menschen, die es bekommen und die arbeiten können, der Allgemeinheit etwas zurückgeben.

Peter Renzel

Der Essener Sozialdezernent Peter Renzel

Träger von gemeinnützigen Einrichtungen sind skeptisch, ob das funktioniert. Sie haben bisher die Erfahrung gemacht, dass die Fehlzeiten bei Bürgergeldempfängern, die das Jobcenter zur Arbeit schickt, sehr hoch sind. Außerdem sei es sehr aufwändig, diese Menschen anzuleiten und zur Arbeit zu motivieren.

Politik des Hinterherlaufens

Sozialdezernent Peter Renzel ist das durchaus klar. Kürzungen, wie sie die Bundesregierung vorsieht, seien in seinem Konzept nicht vorgesehen. Ganz im Gegenteil. Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bringen, erfordere in vielen Fällen eine Politik des Hinterherlaufens.

"Hinterherlaufen bedeutet Ressource. Ressource durch Personal, durch Anleitung. Das müssen wir machen." Essens Sozialdezernent Peter Renzel

"Das bedeutet Ressource. Ressource durch Personal, durch Anleitung. Und das müssen wir machen." Er habe, so Renzel weiter, in seinem Impulspapier deutlich gemacht, dass das eine Investition in die Zukunft sei. "Und die brauchen wir auch."

Unsere Quellen:

  • Stadt Essen
  • Diakonie Essen